3. Siemens Sternhaus, München

Der dritte Turm

13. November 2007

3. Siemens Sternhaus
2007

Zielstattstraße 139-43
81379 München-Sendling

Auftraggeber
SWG Siemens Wohnungsgesellschaft
München

Architektur
Steidle Architekten
München

Tragwerksplanung
ISP Scholz
Beratende Ingenieure AG
München

Haustechnik
Ingenieurbüro Prof. Hausladen
München

Farbgestaltung/Kunstobjekte
Erich Wiesner
Berlin

Landschaftsplanung
realgrün Landschaftsarchitekten
München

BGF
7.900 qm
(oberirdisch)
4.000 qm
(unterirdisch)

Baukosten
10 Mio. €

Fotografie
Stefan Müller-Naumann

In den Fassaden wechseln sich weiß und orange, flächig betonte Fassadenabschnitte mit horizontal gegliederten ab.

1954 ist die Siemenssiedlung in Obersendling, im Südwesten Münchens fertiggestellt worden. Die beiden Wohnhochhäuser, wie die ganze Siedlung von Emil Freymuth entworfen, gelten bis heute als vorbildlich: große Wohnungen, intelligente Grundrissorganisation, schöne Proportionen. Nun hat die Siedlung den bereits im Entwurf vorgesehenen dritten Turm bekommen. Er ist wie seine beiden Vorgänger 17-geschossig, der Baukörper ist in drei Teile gegliedert, er wurde noch vom 2004 verstorbenen Otto Steidle mit entworfen. Zum Glück sind Wohnhochhäuser wieder rehabilitiert, nachdem sie doch über dreißig Jahre schlecht beleumundet waren. Sonst, so könnte man meinen, wäre es wohl auch nicht dazu gekommen, dass die Siemenssiedlung, nach mehr als 50 Jahren endlich ihr drittes Sternhochhaus bekommen hat. Doch der Eindruck täuscht. Denn bis der Turm gebaut werden konnte, vergingen elf Jahre. Schon 1994 hatten Steidle + Partner den Wettbewerb für dieses Wohnhochhaus gewonnen, zu einer Zeit also, als man zumindest in Deutschland noch nicht den Mut hatte, wieder Wohnhochhäuser zu bauen. Hier aber, als Vervollständigung einer bestehenden Anlage im Sinne des ursprünglichen Entwurfs, mit zwei Paradebeispielen als Vorbilder, schien der richtige Ort zu sein, um diesen städtischen Wohntyp wieder aufzugreifen. Doch die Nachbarn klagten, und erst 2004 entscheid sich der Streit zugunsten der geplanten Bebauung.

Der Neubau ergänzt die Siedlung mit einem dritten Hochhaus, das schon bei der Erbauung der Siedlung geplant war.

Die Architekten haben den Typ der 1950er Jahre aufgenommen und weiterentwickelt, sich in vielem am Vorbild orientiert. Sie nahmen die farbige Putzfassade auf, neben einem rosa- und türkisfarbenen strahlt der dritte Turm nun in kräftigem Orange. Durch weiße Fassadenabschnitte wirkt das Gebäude schlanker, das Orange tritt nicht zu dominant in Erscheinung. Die horizontale Fassadengliederung wechselt mit Abschnitten ab, in denen, strukturiert von langen Rechteckfenstern mal liegenden, mal stehenden Formats, die Fläche betont bleibt.
Auch die dreiflüglige Baukörpergliederung wurde von den Vorgängern übergenommen, durch Einschnitte sogar noch stärker ausgeprägt, so dass helle und belüftete Räume auch in den Nebenräumen angeboten werden können. Ein Wohnhochhaus, das sensibel und selbstbewusst die unter Ensembleschutz stehende Siedlung erweitert.
Keine Kritik? Doch, eine kritische Anmerkung sei gestattet: Die Wohnungen des Erdgeschosses hätten besser geschützt werden können. Der für die Siedlung typische Freiraum, der von allen genutzt werden kann, allen zugänglich ist, reicht bis an die geschosshohe Verglasung dieser Wohnungen.
Christian Holl

Großzügige Loggien mit Wintergärten, die entweder nach Süden oder nach Westen orientiert sind.
Lageplan
Grundriss 6. Obergeschoss
Schnitt

3. Siemens Sternhaus
2007

Zielstattstraße 139-43
81379 München-Sendling

Auftraggeber
SWG Siemens Wohnungsgesellschaft
München

Architektur
Steidle Architekten
München

Tragwerksplanung
ISP Scholz
Beratende Ingenieure AG
München

Haustechnik
Ingenieurbüro Prof. Hausladen
München

Farbgestaltung/Kunstobjekte
Erich Wiesner
Berlin

Landschaftsplanung
realgrün Landschaftsarchitekten
München

BGF
7.900 qm
(oberirdisch)
4.000 qm
(unterirdisch)

Baukosten
10 Mio. €

Fotografie
Stefan Müller-Naumann

Vorgestelltes Projekt

Sieveke Weber Architekten BDA

Scheune für Lucia und Samuel

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