Bauhaus-Trilogie

Thomas Geuder
18. Februar 2019
Mies van der Rohe, Gropius und Wagenfeld neu (be)greifen. (Bilder: FSB)

Seit nunmehr 100 Jahren beeinflusst das Bauhaus die Architektur und das Design hierzulande. Damals, im Jahr 1919, entwickelte sich ein Schmelztiegel aus unterschiedlichen Ideen, die gemeinsam einen Ausweg aus der formalen wie inhaltlichen Sackgasse suchten – und die weit mehr waren, als das Klischee der bloßen Reduktion und der Architektur der weißen Flächen. Das Bauhaus wirkt bis heute nach, und so finden sich immer wieder Artefakte, die auch heute noch ihre Daseinsberechtigung haben oder in modifizierter Form ein neues Dasein führen können. In diesem Gedanken hat FSB – der Hersteller für Tür- und Fensterbeschläge und übrigens auch für elektronisches Zutrittsmanagement und barrierefreie Griffsysteme – aus dem ostwestfälischen Brakel nun die „FSB Bauhaus-Trilogie“ entwickelt, als Hommage an drei wichtige Protagonisten der Hochschule: den ehemaligen Bauhaus-Studenten und Designer Wilhelm Wagenfeld (1900 – 1990), den Bauhaus-Gründer Walter Gropius (1883 – 1969) und seinen Büroleiter Adolf Meyer (1881 – 1929) sowie den letzten Bauhaus-Direktor Ludwig Mies van der Rohe (1886 – 1969). FSB sucht die originalen Entwürfe in Form von sensiblen Überarbeitungen neu aufleben zu lassen, angepasst an die heutigen bautechnischen Anforderungen.

FSB 1021 geht auf den Originalentwurf von Wilhelm Wagenfeld zurück und ist durch einen runden Drückerhals in Kombination mit einer flachen Handhabe charakterisiert. Er wurde bereits in den 1990er-Jahren vom hauseigenen Design Hartmut Wiese überarbeitet und ist nun auch mit geschnittenen und sichtbar verschraubten Schildern und Rosetten erhältlich (rund und eckig) sowie als Steckgriff für die Tür mit reduzierter Rosette. Mit der gleichen neuen Ausstattung bzw. Erweiterung tritt jetzt FSB 1102 auf, ein Re-Design von Alessandro Mendini, der den „Gropius-Drücker“ im Zuge eines FSB Design-Workshops durch Materialaustausch und eine Nut neu gestaltet hat. FSB 1267 schließlich, dem Dritten in der „FSB Bauhaus-Trilogie“, bildet eine neue Produktfamilie, die ebenfalls von FSB-Designer Hartmut Wiese gestaltet wurde. Sie greift die Idee Ludwig Mies van der Rohes aus dem Jahr 1928 eines fließenden Übergangs von einem runden Drückerhals in die flache Handhabe auf und interpretiert ihn neu, wobei die Zeigefingerkuhle nur als Idee erhalten bleibt und die Handhabe selbst begradigt ist. Alle drei Türdrücker sind in verschiedenen Materialitäten und für verschiedene Anwendungsbereiche erhältlich.

FSB 1021 wurde in den 1990er Jahren von FSB überarbeitet und jetzt ergänzt. Den Originalentwurf von Wilhelm Wagenfeld charakterisiert ein runder Drückerhals in Kombination mit einer flachen Handhabe. (Bilder: FSB)
FSB 1102 geht zurück auf ein Re-Design von Alessandro Mendini. Der „Gropius-Drücker“ stammt von Bauhaus-Gründer Walter Gropius und seines Büroleiters Adolf Meyer. (Bilder: FSB)
Der neue Türdrücker FSB 1267 greift den fließenden Übergang seiner ab 1928 eingesetzten Urahnen vom runden Drückerhals in die flache Handhabe auf. Vorbild für den FSB 1267 ist ein Entwurf des letzten Bauhaus-Direktors Ludwig Mies van der Rohe. (Bilder: FSB)

Verwandte Artikel

Vorgestelltes Projekt

Sieveke Weber Architekten BDA

Scheune für Lucia und Samuel

Andere Artikel in dieser Kategorie