Akustisch konditioniert

Martina Metzner
8. Mai 2019
Die einzelnen Acoustic Bricks können in unterschiedlichen Farben und Positionen individuell gestaltet werden, so dass ein dynamisches Schuppenbild entsteht. (Bild: Gramazio Kohler Research, ETH Zurich)

Das Stichwort für das neuartige Akustiksystem „Rausonic“ von Rehau heißt „Natural soundmasking“: Damit gemeint ist eine natürliche Raumakustik, die durch die Streuung des Schalls erzielt wird. Der Rausonic Diffusor von Rehau zerstreut den Schall gleichmäßig und kann zusätzlich zu Schallabsorbern eingesetzt werden, da diese den akustischen Raumeindruck oft abschwächen. Dadurch besteht der Zeitverlauf des Nachhalls weniger aus einzelnen scharfen Reflektionen, sondern aus sehr vielen, die gleichmäßig in ihrer Intensität abnehmen. Sprecher und Hörer fühlen sich nicht länger voneinander getrennt und verstehen ihr Gegenüber auch in Großraumbüros, Hotelhallen und Restaurants. Zudem kann das Diffusor-Paneel-System als Raumtrenner eingesetzt werden.

Der einzelne Acoustic Brick besteht aus ABS und Polycarbonat, gefertigt wird die Wand von einem Roboter entsprechend Kundenwunsch. (Bild: Gramazio Kohler Research, ETH Zurich)

Der „Acoustic Brick“ (144 x 108 x 350 Millimeter) ist die kleinste Einheit des Systems und besteht aus ABS-Kunststoff sowie Polycabonat – so kann man individuelle Gestaltungen und Formen wählen. Jede Wand wird von einem Roboter zusammengebaut. Das Diffusor-Paneelsystem kann so in großzügigen Kommunikationsbereichen, egal ob freistehend als Raumtrenner oder direkt vor die Wand eingesetzt werden (zur Broschüre).

Von den Wissenschaftlern Gramazio Kohler der ETH Zürich entwickelt: das Diffusor-System Rausonic von Rehau. (Bild: Gramazio Kohler Research, ETH Zurich)

Zwei Jahre steckten die beiden Forscher Fabio Gramazio und Matthias Kohler, beide Professoren für Architektur und Digitale Fabrikation an der ETH (Eidgenössische Technische Hochschule) Zürich sowie Inhaber eines eigenen Architekturbüros, in die Entwicklung des neuen Diffusors. Des Weiteren war Rehau, die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) sowie die Schweizer Kommission für Technologie und Innovation (KTI) beteiligt. Rausonic kommt unter anderem im NEST zum Einsatz – dem Schweizer Forschungsgebäude für neue, nachhaltige Technologien in Dübendorf.

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