Beethovenquartier in Dormagen

Urbanes Gartenstadtquartier

Trojan + Trojan | Architekten + Städtebauer BDA DASL
31. Januar 2018
Wetbewerbsmodell, Ausschnitt

In zentraler Lage Dormagen soll ein lebendiges, urbanes Stadtquartier entstehen, das mit den angrenzenden Grün- und Freizeitflächen räumlich-funktional verknüpft ist und ein zeitgemäßen Wohnangebot für unterschiedliche Ansprüche anbietet. Wie haben Sie die Wettbewerbsaufgabe interpretiert?
Leitidee ist, auf dem in eine Parkanlage eingebundenen Schul- und Sportareal ein „Urbanes Gartenstadtquartier“ zu entwickeln, das sich mit einer spezifischen, unverwechselbaren Raum- und Baustruktur deutlich von dem bestehenden heterogenen und räumlich wenig differenzierten Umfeld abhebt und durch eine offene, jedoch raumbildende Bauweise ein hohes Maß an Durchgrünung erlaubt.

Konzeptskizze Phase 2

Welche Vorstellung von Stadt und Gemeinschaft liegt Ihrem Entwurf zugrunde?
Konstituierend für das urbane Gefüge des vorrangig von Wohnnutzung bestimmten Beethovenquartiers ist eine hierarchisch abgestufte Raumfolge von zentralem Stadtplatz mit für das Quartier wichtigen Gemeinschafts- und Serviceeinrichtungen sowie zwei über Wohnstraßen angebundene Quartiersplätze als Treffpunkt und Adresse jeweils eigenständiger Nachbarschaften.
Alle drei Platzräume liegen im Schnittpunkt von bestehenden und neuen Wegeverbindungen, die das Beethovenquartier mit der angrenzenden Parkanlage und den umgebenden Stadtgebieten vernetzen.

Entwurfsplan

Gibt es Besonderheiten beim Umgang mit der Erschließung und und der Wichtung von Nutzung und Bebauung?
Beide Nachbarschaften des Beethovenquartiers nehmen auf ihren Baufeldern Gruppen mit unterschiedlichen, barrierefreien Typologien auf, wie z.B. Wohnhöfe für Geschossbauten als Mehrspänner für Familien- und Generationenwohnen, je nach Standort für Mischnutzungen geeignet. Des weiteren kompakte Ensembles von urbanen Reihenhäusern für Kombinationen von Wohnen und Arbeiten geeignet sowie freistehende Punkt- und Stadthäuser wiederum als Mehrspänner für Eigentumswohnungen.
Der zentrale Quartiersplatz wird durch einen überhöhten Solitärbau akzentuiert, dessen Basisgeschoss die gewünschte kommunikative Nutzung (Café, Bäckerei) aufnimmt und dessen Obergeschosse als nutzungsflexible Lofts oder Appartements konzipiert sind.
Der öffentliche Raum beider Nachbarschaften ist verkehrsberuhigt. Baufeldzuschnitte und Bebauungsdichte sind so dimensioniert, dass bei einer Unterfangung mit Tiefgaragen ausreichend erdschlüssige Pflanzflächen für großkronige Bäume verbleiben und eine durchgehend gärtnerische Gestaltung der privaten Grundstücksflächen gegeben ist.

Wetbewerbsmodell, Bick auf den südlichen Quartiersplatz

Auf welche Erfahrung konnten Sie bei der Bearbeitung zurückgreifen?
Nahezu alle Büroprojekte gehen auf prämierte, interdisziplinär bearbeitete Wettbewerbe zurück, deren Ergebnisse, mit kommunalen Auftraggebern abgestimmt und in städtebaulichen Rahmen- bzw. Masterplänen präzisiert, zu bauleitplanerischen Grundlagen für Machbarkeitsstudien/Entwürfen von Hochbau- und Freiraumkonzepten sowie deren Realisierung werden.

Wettbewerbsmodell

Ist schon ein Rahmenplan in Arbeit?
Es ist zunächst beabsichtigt, das Wettbewerbsergebnis Anfang des neuen Jahres in den städtischen Gremien und der Bürgerschaft vorzutragen und zu erörtern, um die Ergebnisse dieser Diskussion als Vorgabe in die weitere Bearbeitung und Vertiefung einfließen zu lassen.

Beethovenquartier in Dormagen
Einladungswettbewerb

Auslober/Bauherr: Stadt Dormagen, Dormagen
Betreuer: ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH, Haan

Jury
Prof. Peter Schmitz, Vors. | Prof. Christl Drey | Daniel Gürich | Judith Kusch | Jürgen Minkus | Prof. Johannes Ringel | Gregor Nachtwey | Uwe Scheler

1. Preis
Stadtplaner: Trojan + Trojan | Architekten + Städtebauer BDA DASL, Darmstadt
Landschaftsarchitekt: WGF, Nürnberg

2. Preis
Stadtplaner: Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner, Düsseldorf, Stuttgart
Landschaftsarchitekt: faktorgruen, Freiburg im Breisgau, Rottweil, Heidelberg, Stuttgart 

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