Das zwölfte Mal

Christian Holl
20. März 2013
 Bild: eupan.de

Er ist immer noch der wichtigste Wettbewerb für den Nachwuchs: Europan. 2013 ist er zum zwölften Mal ausgelobt worden, teilnehmen können Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner unter 40. Mehr als 50 Städte in 17 europäischen Ländern beteiligen sich an diesem kleinen Jubiläum, elf Standorte sind es in Deutschland, das ist eine sehr erfreuliche Steigerung gegenüber den fünf, die es beim letzten Mal gewesen sind. Eine Aufgabe ist mit der Regionale 2016 im Münsterland verknüpft, hier gilt es, sich exemplarisch in drei Kommunen mit Ein- und Zweifamilienhausgebieten zu beschäftigen, für die hier wie anderenorts dringend ein neuer, flächensparender Umgang gefunden werden muss. In den letzten Jahrzehnten wurde zu einem Problem, was einmal die Erfüllung individueller Träume versprochen hatte. Die Zeit ist nicht nur hier eine maßgebliche Größe – auch für die anderen Standorte sind Antworten zu finden, die die Zeit als Faktor der Planung, für strategische, konzeptionelle und konkrete Entwürfe berücksichtigen – "Adaptable City" heißt das Thema. Die Herausforderung stellt sich dabei in München anders als in Bitterfeld, auf Kasernenkonversionsflächen (etwa in Heidelberg oder Donauwörth) anders als an lärmbelasteten Hauptstraßen (München), Grenzübergängen (Konstanz/ Kreuzlingen) oder Stadteingängen (Mannheim).
Was zur hohen Zahl deutscher Standorte letztlich beigetragen hat, erfolgreiches Werben bei den Kommunen, die Ergebnisse der letzten Wettbewerbe, der Austausch zwischen Verantwortlichen oder vielleicht auch die ein oder andere glückliche Fügung – ein Argument könnte auch gewesen sein, dass die Verwirklichungsbilanz über die Jahre hinweg so schlecht nicht ist. Europan ist kein Ideenwettbewerb – es wird immer auch nach Möglichkeiten gesucht, die Entwürfe umzusetzen. Auch wenn das nicht immer leicht ist, der Teilnahmefreude hat dies nie geschadet – schon darin zeigt sich, dass man auf Europan nicht verzichten sollte. Eine neue Veröffentlichung "Ideas Changing" zeigt nun, was aus den Entwürfen der vergangenen Wettbewerbe geworden ist. Das reicht von Studienaufträgen und Gutachten über in der Realisierung befindlichen Projekten bis zu eben dem, was schon gebaut ist: in Deutschland etwa in Ingolstadt, Neu-Ulm, Selb und Spremberg.

"Ideas Changing" kann für 20 €  (portofrei) bezogen werden [email protected], weitere Veröffentlichungen sind hier zu finden.
Weitere Information zu Europan 12 bekommt man auf der Internetseite von Europan Deutschland; am 5. April wird außerdem von 10-18 Uhr bei Aedes Campus am Pfefferberg in Berlin ein "Informationsforum" zu Europan 12 stattfinden.

Das Haus der Tagesmütter in Selb – Gutiérrez-delaFuente Arquitectos und TallerDE2 Arquitectos, Spanien (Bild: Stefan Meyer, Selbwerk) Das Haus der Tagesmütter in Selb – Gutiérrez-delaFuente Arquitectos und TallerDE2 Arquitectos, Spanien (Bild: Stefan Meyer, Selbwerk) 

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