Stadthäuser für Mannheim

Manuel Pestalozzi
10. Mai 2019
Ansicht vom Park her. (Bild: Diringer und Scheidel Unternehmensgruppe)

Hanns Glückstein (1888-1931) war ein pfälzischer Mundartdichter, der fast sein ganzes Leben in Mannheim verbrachte. Der nach ihm benannte Park gab schließlich auch dem Glückstein-Quartier (Arbeitstitel bis 2011: Mannheim 21) seinen Namen. Es bezeichnet ein ca. 33 ha großes Areal aus nicht mehr betriebsnotwendigen Flächen der Deutschen Bahn AG, Teilen der ehemaligen Gießerei der John-Deere-Werke und Grundstücken, die der Stadt gehören. Insgesamt sollen gemäß Wikipedia rund 169'000 m² Büro- und Verwaltungsflächen (Bruttogrundfläche), 14'000 m² Dienstleistungsfläche, 91'000 m² Wohnfläche und ein öffentliches Parkhaus mit 700 Stellplätzen entstehen.

Der Hanns-Glückstein-Park ist ein gleichschenkliges rechtwinkliges Dreieck. Er vermittelt zwischen zwei orthogonalen Blockrand-Ordnungen: jenem entlang des Gleisfelds und jenem des bestehenden Lindenhof-Bezirks. Die fünf Stadthäuser reihen sich am Nordostrand des Parks entlang der Hypotenuse an der Glücksteinallee auf. Als polygonale Solitäre brechen sie die starre Ordnung im Umfeld des Parks auf. Sie sind das Resultat eines Investoren- und Architektenwettbewerbs, den blocher partners 2014 mit dem Projektentwickler und Bauherrn aus der Diringer und Scheidel Unternehmensgruppe für sich entschieden konnten.

Bild: blocher partners

Die kubisch geschlossenen Volumen zeichnen sich aus durch ein Gewand aus changierendem Klinker, großzügige Loggien und schräg verlaufende Traufkanten. Die fünfgeschossigen Stadthäuser beherbergen 100 Wohnungen und verfügen über 136 Tiefgaragenstellplätze. Entlang der Glückstein-Allee liegen die Fassaden in einer parallel zu dieser verlaufenden Flucht, zum Park hin wird diese harte Kante in den Worten der Architekten zum „weichen Rand“, über Eck-Ansichten bieten vom Grünraum her eine abwechslungsreiche Abfolge von Vor- und Rücksprüngen, die auch for ein anregendes Licht- und Schattenspiel sorgt. Zwischen den Bauten liegt der kleine Hanns-Glückstein-Platz, der Zugang zum Park. Im Freiraum besteht durch eine Terrassierung ein fließender, diskreter und wirksamer Übergang vom öffentlichen zum privaten Bereich.

Ansicht von der Glücksteinallee. (Bild: Diringer und Scheidel Unternehmensgruppe)

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