Pläne für Ludwigsburg

Manuel Pestalozzi
8. Mai 2023
Das siegreiche Projekt aus einem Ideenwettbewerb schlägt bei der Bahnüberquerung der Keplerstrasse einen kompakten Cluster mit dominierendem Hochhaus vor. (Visualisierung: © Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH)

Flächeneffizient und qualitätsvoll bebaut, soll anlässlich der IBA’27 am Ludwigsburger Bahnhof ein urbaner Raum mit Arbeitswelten der Zukunft, einem vitalen Stadtleben und vielfältigen Mobilitätsangeboten entstehen. Die historischen Werksgebäude auf dem Areal der ehemaligen Kaffeeersatzfabrik Franck (Caro-Kaffee) bieten Raum für kreatives Arbeiten. Die Räume sollen mit einem hohen Maß an Flexibilität für unterschiedliche Nutzergruppen zugänglich gemacht werden. Auf dem südlich angrenzenden „Kepler-Dreieck“, einer jahrelang brachliegenden Fläche, die ihren Namen nicht dem Terminus der Dreiecksgeometrie sondern dem Namen der angrenzenden Straße verdankt, sind zukunftsgerechte Arbeitswelten vorgesehen.

Für das „Kepler-Dreieck“ fand bereits ein Ideenwettbewerb statt. Ausgelobt wurde er von der Stadt Ludwigsburg und dem lokalen Immobilienunternehmen Pflugfelder, das gemäß Stuttgarter Nachrichten das Gelände von der Stadt kaufen und dort eine neue Firmenzentrale bauen möchte. Aus dem Verfahren ging das Projekt von Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH aus Stuttgart siegreich hervor. Ein neues Kepler-Hochhaus soll demnach als Landmarke den Quartierscharakter prägen. Zu den Lärmquellen von Bahn und Keplerstraße soll die Gebäudestruktur einen schützenden Rahmen um einen zum nordwestlich anschließenden Freiraum offenen Innenhof bilden. Mit der räumlichen Verschränkung durchgrünter Hofsequenzen strebt der Vorschlag eine kompakte, Bebauungsstruktur an, die gleichzeitig ein offenes, vielfältige nutzbares Netz öffentlicher und gemeinschaftlicher Freiräume garantiert. 

Das „Kepler-Dreieck“  und das angrenzende Franck-Areal bieten in Ludwigsburg an zentraler Stelle die Chance eines richtungsweisenden Schritts in der künftigen Stadtentwicklung. (Bild: Kepler)
Annäherung durch weiteren Wettbewerb

Das Ensemble aus dem Ideenwettbewerb mit dem Kepler-Hochhaus, Gastronomie, Hotel- und Dienstleistungsnutzungen, dem Tagungs- und Bildungshaus am südlichen Entree zur Solitudeallee sowie einer Gebäudegruppe für Kultur und Wohnen am Park wird von der Stuttgarter Zeitung als „eine grobe Richtung, wie das Gelände einmal aussehen könnte“ bezeichnet. Die Publikation kündigt bereits den nächsten Wettbewerb von Stadt und Pflugfelder an. Mit ihm möchte man Fragen zur Architektur, Nachhaltigkeit und zur Gestaltung der Flächen konkretisieren. Die Kürung des finalen Entwurfs ist auf Anfang 2024 geplant. Parallel zu dieser Entwurfsarbeit will die Stadt das für die Entwicklung erforderliche Baurecht schaffen. Noch nicht geklärt ist unter anderem, wie man den angrenzenden Park der Franck-Villa und das Gelände von MH-Plus in die Planung mit einbeziehen kann. Es seien „noch dicke Bretter zu bohren“, so Stadtplaner Martin Kurt gegenüber der Stuttgarter Zeitung.

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