Officehome-Konzept in Kreuzberg

Manuel Pestalozzi
9. Mai 2023
Der Innenhof des Bürogebäudes soll auch der Quartierbevölkerung zur Verfügung stehen. (Visualisierung: Grüntuch Ernst Architekten)

„Pandion Officehome“ wird als Dachmarke bezeichnet. Die Entwicklerin Pandion AG mit Sitz in Köln plant unter dieser Bezeichnung derzeit elf größere Gewerbeobjekte. Sie sollen einen Beitrag leisten an die „Stadt der kurzen Wege“ und zeigen, dass Arbeitsräume auch Lebensräume sind, mit denen Menschen eine emotionale Beziehung eingehen können. Die Projekte befinden sich in München, Stuttgart, Düsseldorf und vor allem in Berlin, genauer in zwei benachbarten Gevierten des alten, relativ dicht bebauten Wassertorquartiers von Kreuzberg, wenige Schritte vom Oranienplatz entfernt; an der Prinzenstraße steht „Officehome The Grid“ und quer gegenüber „Officehome The Shelf“. Beide werden seit 2021 genutzt. Das dritte Officehome ist im selben Geviert wie „The Grid“ an der Prinzessinnenstraße geplant. Vorerst steht hier noch ein ehemaliges Autohaus mit Werkstatthalle und Freifläche, das Pandion bis Ende des Jahres 2023 verschiedenen sozio-kulturellen Nutzungen zur Verfügung stellt.

Eine Fassade mit perforiertem Aluminiumelementen regelt den Tageslichteinfall und dient als Sichtschutz. (Visualisierung: Grüntuch Ernst Architekten)

Für den Neubau auf dem 4.800 m² großen Grundstück an diesem relativ schmalen Straßenzug schrieb Pandion einen Architekturwettbewerb aus. Einsendungen von acht international renommierten Architektenbüros waren zu beurteilen. Die siebenköpfige Jury aus Architekt*innen, Stadtplaner*innen und Vermietungsexpert*innen sowie der Bauherrschaft entschied sich schließlich für den Entwurf von Grüntuch Ernst Architekten aus Berlin. Er überzeugte mit einer zeitgemäßen und sensiblen Reaktion auf den Standort sowie einer ökonomisch effizienten Gebäudestruktur. Die Projekterläuterung fokussiert auffällig auf das Angebot jenseits der Arbeit, was mit „New Work“ umschrieben wird: Ein Café und ein Veranstaltungsraum werden sowohl Mitarbeiter*innen als auch die Nachbarschaft zu Nutzungen einladen und den Dialog mit dem Kiez ermöglichen. Ein großzügiger Innenhof, Balkone und Dachterrassen leisten ihren Beitrag, damit sich der „New Work“-Standard von Pandion erfüllen lässt. Besonderes Augenmerk erhält die umwelt- und mitarbeiter*innenfreundliche Verkehrserschließung durch eine Rampe und Abstellplätze für Fahrräder. Es stehen auch Duschen zur Verfügung. Vorgesehen ist bei diesem Projekt außerdem die Nutzung von regenerativen Energien, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu maximieren und den Energieverbrauch zu reduzieren. Pandion plant, das Siegerteam des Wettbewerbs mit der weiteren Umsetzung zu beauftragen. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2024 geplant.

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