Mainzer Zollhafen, Hafeninseln II und III

Manuel Pestalozzi
14. April 2020
Die beiden Überbauungen Fischer- und Lotsenhof öffnen sich zum Hafenbecken. (Visualisierung: © HPP Architekten)

Das attraktive, im 19. und frühen 20. Jahrhundert angelegte Hafengelände wird seit der Ansiedlung des Containerumschlags weiter rheinabwärts zum vollwertigen Stadtquartier ausgebaut. In das Maschinen- und Kesselhaus von 1887 ist 2008 die städtische Kunsthalle eingezogen. Das historische Weinlager auf der Südmole wurde kernsaniert und in Büroraum umgewandelt. Die Bebauung weiterer Abschnitte des Zollhafens begann 2013. Bis 2017 wurde der südliche, der Altstadt zugewandte Teil bebaut und der nördliche Teil von Lagerbauten befreit. Nun folgen die nächsten Schritte.

Der Wettbewerb betraf die Baufelder „Hafeninseln II und III“, auch Fischer- und Lotsenhof genannt. Sie liegen direkt am ursprünglichen Mainzer Zollhafen und werden von neuen Wasserstrassen eingerahmt, die an Grachten erinnern. Insgesamt entstehen 189 Wohnungen, sie haben allesamt durch Gärten, Balkone oder Dachterrassen einen Bezug zum Wasser. Die Wohnungen im Erdgeschoss sollen direkten Zugang zu den „Grachten“ erhalten. Der Entwurf sieht zudem Stege vor, die für alle Bewohner das Wohnen am Wasser erlebbar machen.

Wasserstrassen gliedern den Siedlungsraum und werden als Identifikationsmerkmal genutzt. (Visualisierung: © HPP Architekten)

Durch ihre Anordnung der Volumen schöpft das Projekt die besonderen Qualitäten des Ortes aus: mit dem Zuschnitt der Wohnungsgrundrisse und modern kombinierte Materialien. Die Vorgaben der Auslober verlangten, dass die Hafeninseln jeweils eigenständige Adressen ausbilden. Sie sollten sich gestalterisch deutlich voneinander unterscheiden. Der Eindruck eines zusammengehörigen Paares war zu vermeiden. Pepijn Morshuis, CEO der Trei Real Estate, sagte gegenüber konii.de, dass ihn beim Siegerprojekt von HPP insbesondere die sehr gut nutzbaren Grundrisse mit dem hohen Wohnwert überzeugt hätten. „Auch den Brandschutzanforderungen wurden geschickt entsprochen“, fügte er an.

Jede Wohnung bietet einen Blick auf den Rhein oder die „Grachten“. (Visualisierung: © HPP Architekten)

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