Kulturarbeit braucht Unterstützung
Katinka Corts
16. Oktober 2024
Kristin Feireiss (rechts) und Helga Retzer posieren 1980 vor der Berliner Architekturgalerie Aedes. (Foto: Nina von Jaanson)
Die Architekturgalerie Aedes soll für die Zukunft neu aufgestellt werden: Sie wird mit dem Metropolitan Laboratory vereinigt und als gemeinnützige Einrichtung weitergeführt. Doch es bedarf finanzieller Hilfe, um dieses neue Kapitel erfolgreich zu gestalten.
Vor zwei Jahren titelten wir »Eine Institution in Sachen Baukultur« und ließen Kristin Feireiss anlässlich ihres 80. Geburtstags hochleben. Die Mitgründerin des Berliner Architekturforums Aedes hat seit den 1980er-Jahren große Namen versammelt, stellte Arbeiten von Peter Cook genauso aus wie Projekte von Giorgio Grassi und Rem Koolhaas. Die erste private Architekturgalerie Europas hatte den Aufschlag geschafft. Inzwischen ist sie schon länger als vier Jahrzehnte erfolgreich darin, aufstrebenden jungen Architektinnen und Architekten genauso Raum zu geben wie renommierten Kollegen.
Kulturarbeit ist wichtig, kann sich jedoch selten selbst tragen und ist auf externe Finanzierung angewiesen. Aedes gelang dies mit Sponsoren und Förderern, denn öffentliche Mittel erhielt die Galerie nie. Auf gut 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche fanden in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Veranstaltungen statt. Für ihren Einsatz für die Baukultur wurden Kristin Feireiss und Direktor Hans-Jürgen Commerell mehrfach mit internationalen Preisen und Ehrungen gewürdigt.
Doch jetzt soll der Staffelstab weitergegeben werden: Das Aedes Architekturforum und das Metropolitan Laboratory, dessen Team Workshops und Symposien mit Hochschulen veranstaltet, werden zusammengeführt. Dafür stehe, so heißt es von der Initiative Zukunft Aedes, ein »hoch motiviertes, eingespieltes Team der nächsten Generation aus Architektur, Urban Design, Soziologie, Philosophie und Kunst« bereit. Mehrere Persönlichkeiten aus der Architekturszene rufen dazu auf, die Galerie bei diesem Schritt mit Spenden zu unterstützen, denn um die Sponsorenlandschaft ist es aktuell nicht gut bestellt. »Die Zivilgesellschaft wie die Professionen der Baukultur verdanken den Macher*innen von Aedes sehr viel«, so die Initianten, »und jetzt ist der Augenblick gekommen, das Vertrauen in den Geist der konstruktiven Neugier und des Dialoges zu belohnen.« Wer die künftige Arbeit der Galerie unterstützen möchte, findet online alle notwendigen Informationen.