KfW Award Bauen 2019

Manuel Pestalozzi
17. Juni 2019
Von aussen sind die Eingriffe praktisch unsichtbar: Dieses 250jährige Bauernhaus in Lunow (Brandenburg) erhielt in der Kategorie „Bauen im Bestand“ den 1. Preis. (Foto: KfW-Bildarchiv)

Die Jury des KfW Award 2019 gruppierte sich um den Architekten Prof. Hans Kollhoff und bewertete die eingereichten Vorhaben hinsichtlich „ihrer Balance aus Architektur und Erscheinungsbild, guter Integration in das bauliche Umfeld, Energie- und Kosteneffizienz, zukunftsorientierter und nachhaltiger Bauweise, optimaler Raum- und Flächennutzung sowie auch individueller Wohnlichkeit“. Die sieben inländischen Objekte wurden von der Jury mit einem Preisgeld von insgesamt € 37'000 prämiert, und zwar in den Kategorien „Neubau“ und „Bestandesbau“. KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist eine Bankengruppe, die das Schaffen von Wohnraum fördert.

Neubau

1. Preis: Eggstätt, Bauernhauserweiterung, Kammerl und Kollegen (Pfaffing)
2. Preis: Berlin, Neubau eines Mietshauses, sommer + sommer (Berlin)
3. Preis: Leipzig, Wohn- und Geschäftshaus, Asuna (Leipzig)

Bauen im Bestand

1. Preis: Lunow, Modernisierung eines 250-jährigen Bauernhauses, Peter Broniecki (Berlin)
2. Preis: Berlin, Umbau einer historischen Glashütte, Eyrich Hertweck Architekten (Berlin)
3. Preis: Bochum, Modernisierung eines Einfamilienhauses von 1940, G.R.E.E.N. Architekten (Bochum)

Zuoberst auf den Treppchen: „Bäuerliches“

In beiden Kategorien schafften es Bauten aus dem ruralen Umfeld zuoberst auf das Siegertreppchen. Beim „Neubau“ kauften vier Familien einen heruntergekommenen Bauernhof im Chiemgau, sanierten das Haupthaus und ersetzten den verfallenen Stall- und Scheunentrakt durch einen Neubau in gleicher Dimension. Außen passt sich der Bau dem Dorfbild an, innen herrscht Vielfalt: Jede Wohnung ist anders. Alle profitieren von natürlichen Baumaterialien und dem hohen Energieeffizienz-Standard. Gemeinsamer Nenner ist die Freude am Gemeinschaftsleben, das die 21 Bewohnerinnen und Bewohner im Alter zwischen 6 und 67 Jahren rund um das Haus pflegen.

In der Kategorie „Bauen im Bestand“ ging der Sieg an ein 250-jähriges Bauernhaus. Ein Pastorenpaar zeigte zusammen mit dem Architekten viel Respekt vor dem historischen Erbe und sorgte zugleich dafür, dass moderne Wohn- und Energiestandards erfüllt werden. Das wieder sichtbar gemachte und zum Teil rekonstruierte Fachwerk bereichert das Dorfbild. Die Energiebilanz des „natur-gedämmten“ Hauses ist, wie die KfW mitteilt, für einen denkmalgeschützten uralten Bau geradezu sensationell.

Die Natur ist auch beim „Neubau“-Siegerprojekt in Eggstädt (Bayern) zum Greifen nah. (Foto: KfW-Bildarchiv)

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