Im Gespräch mit Pablo Molestina

Katinka Corts
22. November 2015
Pablo Molestina ist Vorstand des BDA Köln (Bild: Molestina)

Katinka Corts: Wieso hat der BDA Köln zum Gesprächsabend eingeladen?
Juan Pablo Molestina: Wir veranstalten oft derlei Abende zu aktuellen Themen. Es gibt viele Missverständnisse in der aktuellen Flüchtlingsdebatte und es ist wichtig, diesen Themen eine Plattform zu geben. 

Wie haben Sie die Veranstaltung erlebt?
Wir hatten vier Vortragende, die zu unterschiedlichen Themen gesprochen haben. Wir wissen, dass zur Unterbringung der Flüchtlinge viel Fläche gebraucht werden wird. Und am liebsten würde man, um die gute Integration der Menschen zu erreichen, sie in den Innenstädten unterbringen. Dort reicht die vorhandene Fläche aber nicht aus.

Welche alternativen Ideen gibt es?
Es könnten leer stehende Büroflächen reaktiviert und zu Wohnräumen umgebaut werden. Aber auch die Entwicklung neuer Verdichtungs-Formen könnte helfen.

Kennen Sie ein funktionierendes Beispiel?
In Köln wurde in den 1970er-Jahren einige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt die Großwohnsiedlung Chorweiler gebaut. Dort leben heute mehr als 10'000 Einwohner. Köln-Chorweiler zeigt die Problematik dieser Art von Großwohnsiedlungen, einerseits verkehrstechnisch angebunden über Autobahn, Stadtbahn, Bus und Zug, andererseits fehlt es an einer wirklich urbanen Mitte, die die Integration fördern könnte. Die Satellitenstadt hat ein eigenes Zentrum und eine gute Infrastruktur.

Sie befindet sich sehr abseits vom Zentrum…
Ja, das wäre hier auch eine Aufgabe: Wie könnte man eine solche Satellitenstadt verdichten und gleichzeitig derart mit der Kernstadt verzahnen, dass man der Bildung eines Banlieue-Charakters entgegenwirkt.

Was ist Ihr Wunsch hinsichtlich der Unterbringung der Flüchtlinge?
Man muss auf die integrative Kraft der Städte setzen. Großstädte können Nischen anbieten, ohne dass eine hundertprozentige Anpassung des Einzelnen notwendig ist. Ich denke, wir brauchen keine besonders außergewöhnliche Architektur, vielmehr muss in der neuen Dichte eine Normalität erreicht werden. 

Besten Dank für den kurzen Rückblick!

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