Hochhaus in der Gropiusstadt

Manuel Pestalozzi
6. Juni 2019
Nach Süden und Osten grenzt der Komplex an einen autofreien öffentlichen Hofraum. (Visualisierung: Eike Becker Architekten)

Das Projekt am Theodor-Loos-Weg Ecke Wutzkyallee ist von Eike Becker Architekten aus Berlin, es ging siegreich aus einem Architekturwettbewerb hervor. Die Auftraggeberin, die Genossenschaft des Beamten-Wohnungs-Vereins zu Berlin (BWV), besitzt in der Gropiusstadt, am südlichen Rand von Berlin, bereits diverse Wohnliegenschaften. Der Turm ist verbunden mit zwei niedrigen Bauten, in deren Erdgeschossen ein Restaurant, verschiedene Geschäfte sowie Gemeinschaftsräume eingerichtet werden sollen. Das Ensemble mit einem der höchsten Häusern der Gropiusstadt ersetzt ein zweistöckiges Parkhaus und trägt zu einer signifikanten Verdichtung bei. Die Berliner Morgenpost berichtet, dass Arbeiten an der Baugrube und der Tiefgarage sind bereits in vollem Gange sind. Ende Mai wurde offiziell der Grundstein gelegt. Laufe alles weiter nach Plan, sollen Anfang oder Mitte 2021, die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen.

Die Reporterin der Morgenpost berichtet, dass der Quadratmeter Mietwohnung in diesem Projekt durchschnittlich 9,50 Euro kosten soll. Selbst für die Gropiusstadt, die einst als Großsiedlung mit mehr als 90 Prozent Sozialwohnungen errichtet wurde, sei das längst nicht mehr besonders viel. In jüngster Zeit hätten die steigenden Mieten in der Gropiusstadt immer wieder für Verärgerung bei Anwohnern gesorgt. Architekt Eike Becker ist sich der Problematik bewusst. In einem Interview zum Projekt für das BWV-Magazin meinte er: „Die zur Zeit rasch steigenden Bau- und Bodenpreise in Verbindung mit immer höheren Sicherheits- und Energiestandards bei gleichzeitig knappem Angebot sind eine echte Herausforderung für angemessene Mieten. Unabhängig davon sind wir bei verschiedenen Bauvorhaben intensiv mit der Thematik des sozial verträglichen Bauens beschäftigt. Dabei werden Grundstückspreise, Wohnungsgrößen, Schachtanordnungen, Erschließungen, und vieles mehr intensiv hinterfragt, jeder Stein umgedreht, um auf passende Lösungen zu kommen.“

Das Projekt ist in die bestehende Mietshaussiedlung eingepasst. (Plan: Eike Becker Architekten)

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