Gelebter Gegenentwurf

Martina Metzner
6. März 2018
Ein Ort für nachhaltiges Bauen: das Pier F Zentrum ist an der Osthafen-Mole in Frankfurt am Main gelegen. (Bild: Pier F)

Auf der Spitze der Osthafen-Mole in Frankfurt am Main, dort, wo die neue Osthafenbrücke übersetzt, geschieht seit 2015 Ungewöhnliches: In Sichtweite zur Europäischen Zentralbank hat eine Gruppe von Architektinnen und Gestaltern einen ausgedienten Autoverwertungshof bezogen, um dort nachhaltiges Bauen, aber auch generell Formen des nachhaltigen Lebens in der Stadt umzusetzen und zu vermitteln. Pier F ist nicht nur eine Büro-Gemeinschaft, sondern auch Veranstaltungsort für Workshops und Informationsveranstaltungen wie der „Grüne Salon“. Kopf und Macherin hinter Pier F ist Susanne Petry, die sich als Architektin bereits seit 2009 mit ihrer Initiative Architektur im Dialog (AiD) für Fragen des ressourcenschonenden und energieeffizienten Bauens stark macht.
 
Nun gibt es neuen Rückenwind für den Pier F: Susanne Petry hat zusammen mit den sechs weiteren Gründern des Nachhaltigkeitszentrums den Verein Zukunftshafen Frankfurt ins Leben gerufen. Der Verein versteht sich als Denkfabrik zur Entwicklung und Implementierung gelebter Nachhaltigkeit, auch im Rahmen von Workshops, Kongressen, Kampagnen, Netzwerktreffen sowie der Realisierung von „Best Practice“-Beispielen. Ein Ort, an dem sich Bürger und Experten, privatwirtschaftliche Initiativen und kommunale Einrichtungen zum Austausch und zur Information treffen. Mitglied werden können Fachleute und Unternehmen aus dem Bereich der Baukultur.

Der Zukunftshafen Frankfurt ist stark verschränkt mit den Aktivitäten des Pier F – worunter zum Beispiel die „Klimatours“ von Susanne Petry fallen, Fachbesuche mit Fachleuten zu nachhaltigen Projekten in der Stadt. Mit an Bord bei Pier F sind des Weiteren die Omnitekten – eine Gruppe von auf Holzbau spezialisierten Baumeistern, Rook Architekten, die mit Strohballen bauen, aber auch Heilpraktiker, ein Hersteller für nachhaltige Sportstätten, ein Produzent von nachhaltigen Windeln und Kommunikationsexperten.
In der ständigen Ausstellung „Der grüne Raum“ lassen sich auch außerhalb der Veranstaltungen nachhaltige Bauprodukte wie Verputze, Ziegel, Teppiche, Akustikpaneele und Vorhänge besichtigen. Partner hier sind Unternehmen wie Duravit, Rinn, Caparol, Interface, Objectflor, WeGo Systembaustoffe, Nimbus, Christian Fischbacher und Busch-Jaeger.
 
In diesem Jahr wird am 10. Juni das Pier F-Festival stattfinden, zu dem sich alle Partner und Mitstreiter vorstellen. Besucher können erfahren, wie man seinen eigenen Alltag nachhaltiger gestalten kann. Pier F kooperiert unter anderem mit den Vereinen Umweltforum Rhein-Main und Transition Town Frankfurt.

Im „Grünen Salon“ im Pier F finden regelmäßig Workshops, Talks und Infoveranstaltungen statt. (Bild: Pier F)

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