Gasteig: Henn, definitiv

Manuel Pestalozzi
28. Juni 2019
Diese Silhouette dürfte dereinst die Skyline von München schmücken. (Visualisierung: Architektur Henn/Visualisierungen MIR)

Man nannte es schon den „größten und absurdesten Umbau-Witz Europas“; aus dem Wettbewerb zur Erneuerung des Gasteig gingen gleich drei Siegerprojekte hervor. Eines erhielt den Zuschlag, die Konkurrenten bewirkten bei der Vergabekammer deshalb eine Rüge, welche eine Wiederholung des Verhandlungsverfahrens unter Berücksichtigung der Rechtsauffassung der Vergabekammer anordnete. 

Das „verfahrene Verfahren“ machte jetzt ein weiteres Mal Schlagzeilen. Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass aus dem Stadtrat zu hören sei, der Aufsichtsrat der Gasteig-GmbH habe beschlossen, dass das Architekturbüro Henn wie ursprünglich entschieden umbauen soll. Darüber befinde die Vollversammlung des Stadtrats in nicht-öffentlicher Sitzung - eine Zustimmung gelte als sicher. Was der Sinn dieses verfahrensrechtlichen Loopings war und welches zusätzliches argumentatives Gewicht nun auf dem zweiten, aus der Distanz betrachtet identischen Entscheid lastet, erschließt sich aus der Berichterstattung nicht. Man hofft, dass der Konflikt nicht noch weitere Triebe hervorbringt.

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