Europan13: Adaptable City 2
Thomas Geuder
4. Dezember 2015
Preisträger Warschau: River Gate
Was haben Architekturbüros wie Riegler Riewe, MVRDV, Hild & K gemeinsam? Sie alle sind mit Europan groß geworden, dem großen europäischen Architektur- und Städtebau-Wettbewerb. Dessen 13. Ausgabe wurde jetzt entschieden.
Zahlreiche junge, nicht selten noch studentische Frischlingsarchitekten probieren sich an ihm und hoffen auf die Realisierung ihrer Projektidee. Oder doch zumindest auf Ruhm, Ehre und ein großes, wertvolles Netzwerk: Der Europan-Wettbewerb ging dieses Jahr in seine 13. Runde. Ausgerufen wurde vergangenen März das Thema «Adaptable City 2 – Self-Organisation • Sharing • Process», das sich im Wesentlichen mit drei Fragestellungen beschäftigt:
(1)Unter dem Aspekt «Wohlfahrtstaat versus Selbstorganisation» sollten neue Formen des Zusammenwirkens zwischen öffentlichem und privaten Engagement hinterfragt werden.
(2) Im Rahmen des Themas «Segregation versus Sharing» sollte untersucht werden, ob der Sharing-Gedanke im städtischen Maßstab die Gemeinschaft verschiedener reeller Gruppen befördern kann.
(3) Beim Thema «Objekt versus Projekt» sollte untersucht werden, wie moderne Kommunikation undsoziale Netzwerke neue Formen der Partizipation hervorgerufen haben, die die Planungskultur verändern und ein gleichberechtigtes Miteinander vieler Akteure zu einer prozessorientierten Stadtentwicklung mit Chancen für programmatische Vielfalt befördern.
In Deutschland waren es acht Standorte, vor allem im Süden der Republik, die von Entwerfern in ganz Europa bearbeitet werden durften: Bamberg, Feldafing, Gera, Ingolstadt, Landsberg, Marl, Selb und Schwäbisch Gmünd. Ein neunter Standort, der ebenfalls von dieser Jury beurteilt wurde, war die polnische Stadt Warschau. Europaweit beteiligten sich schließlich 1'177 Teams aus Architekten und Stadtplanern, Landschaftsarchitekten und Ingenieuren sowie Künstlern und Designern am Wettbewerb. Für die acht deutschen Standorte wurden stolze 141 Projekte eingereicht, plus 21 für den polnischen Standort.
Die Jury tagte bereits am 13. und 14. November 2015. Insgesamt 8 Preise, 11 Ankäufe und 6 Anerkennungen wurden vergeben – in Schwäbisch Gmünd konnte kein Preisträger gefunden werden. Mitglieder der deutsch-polnisch-spanischen Jury waren:
Prof. Dr. Michael Koch, Hamburg/Zürich (Vorsitzender)
Luis Basabe Montalvo, Madrid
Prof. Dr. Lisa Diedrich, München
Dr. Thorsten Erl , Heidelberg
Rainer Hofmann, München
Uli Hellweg, Hamburg
Joanna Kusiak, Warschau
Karin Sandeck, München
Die Preisverleihung fand letzten Freitagabend in Berlin statt. Details zu allen Preisträgern, Ankäufen und Anerkennungen sowie die kompletten Jurybeurteilungen sind auf www.europan.de nachzulesen.