Elf mal individuell in Dresden

Katinka Corts
21. Juni 2017
Ein Mehrfamilienhaus, und keine Küche im selben Eck? So wohnt man im frisch bezogenen Neubau in der Dresdner Johannstadt (Bild: Till Schuster)

Ein Haus bauen, ja. In guter Lage, auch. Am besten mit Familien zusammen – doch wie und wo? Übermäßig viele freie Grundstücke befinden sich heute in Privathand und werden direkt mit Bauträgervertrag übergeben. Elf Familien in Dresden ist es gelungen, ein freies Grundstück zu erwerben und gemeinsam mit den Dresdner F29 Architekten ein für sie passgenaues Haus zu entwickeln.

Das Mai 2017 fertiggestellte Objekt fasst 11 Wohnungen auf sechs Etagen, zudem gibt es eine Tiefgarage. Elf mal individuell heißt auch, dass jede der 105 bis 140 m2 großen Wohnungen in Grundriss und Materialwahl den Wünschen ihrer zukünftigen Bewohner entspricht. Dennoch basieren die Grundrisse der Wohnungen alle auf der gleichen Systematik der Raumanordnung. Nach Osten, zur Straße, liegen die Schlaf- und Kinderzimmer, in der unbelichteten Mitte befinden sich die Sanitär- und Lagerräume. Zum Garten hin orientieren sich Wohnzimmer, Loggia und Arbeitszimmer.

Der Lückenbau in der Alfred-Schrapel-Straße, umgeben von Nachbarhäusern aus den 1920er- und 1930er-Jahren, schafft unaufgeregt das, was das Ziel sein sollte: Quartiersgemäßes Bauen, das die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner ernst nimmt und in Architektur umsetzt. Und das ohne die überzogenen Handelsgewinne auf dem Grundstücks- und Baumarkt, die sonst leider üblich sind. Chapeau!

Im Einklang mit den Nachbarbauten: Der Neubau fügt sich angenehm unaufgeregt an (Bild: Till Schuster)
Alle Gemeinschaftsräume sind zur Gartenseite orientiert (Bild: Till Schuster)
Hochparterre
2. Obergeschoss
3. Obergeschoss
4. Obergeschoss
5. Obergeschoss
Dachgeschoss

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