Dikkie Scipio kommt nach Münster

Manuel Pestalozzi
23. Mai 2019
Prof. Dikkie Scipio, seit diesem Sommersemester Professorin an der Münster School of Architecture (Foto: Casper Rila)

Die Mitbegründerin des internationalen Büros KAAN Architecten mit Hauptsitz in Rotterdam wollte, wie die FH Münster in ihrer Pressemitteilung schreibt, eigentlich ja nie Professorin werden. „Aber in der letzten Zeit haben mich viele junge Leute aufgefordert, meine Vorbildfunktion als erfolgreiche Architektin zu akzeptieren und mein Wissen mit der nächsten Generation zu teilen – hier bin ich also“, wird sie zitiert. Zu diesem Sommersemester wurde sie an den Fachbereich Architektur der FH Münster, der Münster School of Architecture, berufen und lehrt dort nun Architekturdesign.

Prof. Dikkie Scipio hat eine überaus interessante und abwechslungsreiche Biographie: Nach einer Ausbildung als Tischlerin arbeitete sie unter anderem als selbstständige Bühnenbildnerin, Möbeldesignerin und Innenarchitektin. Es folgte die Gründung einer Galerie für angewandte Kunst in Amsterdam. Parallel absolvierte sie einen Master in Architektur, Innenraumgestaltung sowie Industrie-, Grafik- und Möbeldesign an der Royal Academy of Art in Den Haag und einen weiteren Master in Architektur an der Rotterdam Academy of Architecture. Ihre berufliche Tätigkeit hat viele verschiedene Facetten. Neben der Betreuung zahlreicher teils internationaler Großprojekter, dreht die zweifache Mutter Architekturfilme, konzipiert Ausstellungen, schreibt Aufsätze und Bücher, hält Vorträge und engagiert sich in verschiedenen Gremien und Jurys. Auch Vorlesungen hat Scipio bereits gehalten: unter anderem an den Architekturfakultäten in Paris-Malaquais und Nancy sowie in Rotterdam.

Was wird Münster von ihr haben? Konkreteres gibt es noch nicht zu berichten – und das mag Programm sein: „Ich mag es, so offen wie möglich zu sein und mich überraschen zu lassen – auch von Bauwerken“, verrät die Neuberufene. „Durch die Arbeit mit der jungen Generation hoffe ich, Dinge zu finden, nach denen ich gar nicht gesucht habe.“ Den Studierenden möchte sie vermitteln, wie wichtig es ist, sich den eigenen Designprozess bewusst zu machen, sich anderen Eindrücken und Ansichten zu öffnen und schließlich selbst Entscheidungen zu treffen.

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