Die Schweizer kommen

Manuel Pestalozzi
25. April 2019
Fortan irgendwie schweizerisch: Hascher Jehle Architektur in Berlin. Bild: BKW

Betreiberin des Netzwerks ist das Unternehmen BKW. Die Abkürzung steht für Bernische Kraftwerke. Das Unternehmen wurde vor über 100 Jahren für die Versorgung des Schweizer Kantons Bern mit elektrischem Strom gegründet. Seit mehreren Jahren bemüht sich die BKW darum, vom reinen regionalen Versorger zu einem internationalen Planungs- und Dienstleistungsunternehmen rund um das Thema Energie heranzuwachsen. Nun ist das Büro Hascher Jehle Architektur aus Berlin in sein Netzwerk integriert worden, wie es in der BKW-Pressemitteilung heißt. BKW wolle damit ihre Kompetenzen als Generalplanerin in Deutschland stärken. Onlinemedien in der Schweiz nennen den Vorgang eine Übernahme.

Hascher Jehle Architektur mit seinen 70 Mitarbeitenden setzt, so stellt es BKW dar, auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, die zu ganzheitlichen Lösungen führen. Das Büro profiliert sich mit der intelligenten Anwendung modernster Technik, der Entwicklung energetisch günstiger, ökonomisch sinnvoller und ökologisch wirksamer Bauformen, der vernünftigen Abwägung von Kosten und Nutzen und transparenten Prozessen. Durch den Eintritt in das Netzwerk von BKW Engineering sollen sich für Hascher Architektur interessante Perspektiven zur weiteren Entwicklung eröffnen. Insbesondere erschließe sich das Unternehmen damit ein potenziell grösseres Marktgebiet und habe dank Kooperationen mit anderen Unternehmen aus dem Netzwerk auch die Möglichkeit, sich vermehrt an großen Generalplanungen zu beteiligen.

Das Geschäftsmodell klingt attraktiv, da es eine Bündelung von Synergien, glatte Abläufe und eine höhere Konkurrenzfähigkeit verspricht. Welcher Bezug die Teilnahme am Netzwerk zur Freiheit und Selbständigkeit des Büros hat, geht aus der Bekanntmachung allerdings nicht hervor. In der Schweiz ist die BKW für seine Einkaufsstrategie im Gebiet der Gebäudetechnik-Planung und -Ausführung bekannt. Das Vorgehen stößt hier regelmäßig auf Kritik, weil ein Unternehmen mit einem staatlichen Mehrheitsaktionär (dem Schweizer Kanton Bern) kleinere und mittlere private Unternehmen aufkauft.

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