Das Kleinpflaster auf dem Großflecken

Manuel Pestalozzi
13. November 2018
Rausnehmen, glattsägen, wieder einsetzen? Das ist die Frage. Bild: Dinkum/Wikimedia Commons

Die Freifläche des Großflecken gehört zum historische Zentrum der kreisfreien Stadt. Sie erhielt ihre heutige Form 1991 und ist seither der zentrale Veranstaltungs- und mittlerweile auch Marktplatz. Ein Bürgerentscheid zur Sperrung für den Individualverkehr fiel 2014 durch. Eigentlich ist die baumbestandene Zone beliebt, Sorgen bereitet aber das Kleinpflaster, welches als Bodenbelag dient und offenbar ein Stolperrisiko darstellt. Die „schlimmsten Stellen“ mit Kleinpflaster (Eingang Lütjenstraße und gegenüber Karstadt) sollen bearbeitet werden, ebenso die Steine auf dem Radweg, wie die Kieler Nachrichten berichten.
 
Allerdings kämpfen die Behörden in dieser Angelegenheit mit einem „Kernproblem“: die ablehnende Haltung des Platz-Architekten Dieter Rogalla, der laut dem 30 Jahre alten Vertrag weitgehende Mitspracherechte bei Veränderungen hat. Neumünsters Oberbürgermeister reiste deshalb in die Großregion Berlin, besuchte dort den Architekten und unterbreitete ihm das Sanierungskonzept. „Das hat er im Wesentlichen abgenickt“, konnte der Oberbürgermeister im zuständigen Ausschuss rapportieren. Bei Details bestehe aber immer noch Klärungsbedarf. Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Rat bekräftigte: „Die Stadt will sich dem Architekten unterwerfen“.
 
Der Entscheidungstermin betreffend den Plan, die holprigen Granitsteine auf der großen Platzfläche einzeln herauszunehmen, glattzusägen und wieder einzusetzen, wurde allerdings anfangs November nochmals vertagt. Denn das Geschäft erzeugte eine Flut von Änderungsanträgen. Die Großflecken-Debatte vom 6. November hätte vermutlich bis mindestens 23 Uhr gedauert. Das wollte niemand im Saal. Nun wird nach einem Termin für eine Sondersitzung gesucht.
 

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