Das akustische Stadtklima

Manuel Pestalozzi
1. Juli 2019
Stark strukturierte Steinelemente können das akustische Stadtklima verbessern. (Foto: Dr. Jochen Krimm/UAS)

Die Forschungsgruppe hat im Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ untersucht, wie sich akustische Räume in der Stadt bilden und wie man nicht nur quantitativ, wie bisher in den Regelwerken üblich, sondern auch qualitativ Stadtsituationen in Abhängigkeit der umgebenden Bebauung lärmtechnisch beurteilen kann. Zu diesem Zweck führte das Team drei Monate lang Lärmmessungen mit verschiedenen Fassadentypen an sechs Messstationen in Frankfurt am Main durch und wertete diese aus; es nutzte dazu ein mobiles Akustiklabor, das „Urban Acoustic Facade Lab“, sowie modifizierte Fassaden-Mock Ups. Die aus den vorherigen Forschungstätigkeiten gewonnenen Erkenntnisse wurden so auf ihren Effekt in der Realität überprüft, wie das Wissensmagazin „scinexx“ berichtet.

„Die Feldmessungen im Rahmen dieses Forschungsprojektes haben gezeigt, dass geometrisch strukturierte Fassaden den Lärmpegel im umgebenden Stadtraum beeinflussen“, kommentiert Prof. Techen die Resultate gegenüber dem Magazin. „Das Austauschen der glatten, schallharten Fassade durch geometrisch modifizierte Testfassaden führte zu Pegelreduzierungen von bis zu 4 Dezibel für einzelne Frequenzbänder.“ Die Messwerte belegen laut Techen, welche Potenziale in der Fassade für die Gestaltung einer leiseren Stadt noch nicht abgerufen werden. „An Beispielen der aktuellen Neubauprojekte in Frankfurt am Main lässt sich erkennen, dass der Effekt des zusätzlichen Lärmeintrags in den Stadtraum durch Reflektion an großen schallharten Fassadenflächen bislang nicht berücksichtigt wird“, sagt der Wissenschaftler.

Die Frankfurt UAS hatte dies Forschungsarbeit auch an ihrem Auftritt an der Bau 2019 in München zum Thema gemacht.

Schallmodulierende Fassadenelemente der Frankfurt UAS an der Bau 2019. (Fotos: Dr. Jochen Krimm/UAS)

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