Chipperfield in Bogenhausen

Manuel Pestalozzi
5. April 2019
Ansicht von Westen. Bild: David Chipperfield Architects

Der Standort des Projekts befindet sich am Arabellapark. Das Gebiet im Osten Münchens gilt als eines der größten Stadterweiterungsprojekte der Bayernmetropole in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Es wird geprägt durch „herausragende Bauten“, etwa dem legendären Hypo-Haus (heute HVB Tower), die großteils gegen Ende der Hochkonjunktur entstanden. Der Neubau der Bayerischen Versorgungskammer soll an der an der Richard-Strauss-Straße 76 das Bürogebäude ersetzen, das bis 2014 die Siemens-Vertriebsabteilung für den Raum Süddeutschland beherbergte.

Durchblick in den Park. Bild: David Chipperfield Architects

Der Entwurf von David Chipperfield Architects Berlin mit Atelier Loidl für die Landschaftsarchitektur sieht ein skulpturales Ensemble vor, das sich aus drei großen Volumen zusammensetzt. Ein hoher Turm wird von einem Gebäuderiegel und einem niedrigeren Turm ergänzt. Während der Turm straßenseitig die vertikale Reihung der dortigen Hochhäuser ergänzt, schafft das Ensemble durch sein offen gestaltetes Erdgeschoss einen fließenden Übergang zum angrenzenden Park. Das filigrane Tragwerk soll durch die Glasfassade des Gebäudes scheinen und damit damit eine spannungsvolle Tiefe erzeugen.

Foyer. Bild: David Chipperfield Architects

Das moderne Tragwerk, das sich über einem Betonsockel erhebt, rhythmisiert mit seinen schlanken Stützen die Innenräume. Deren dichte Stellung ermöglicht eine flexible Nutzung der Grundrisse. Während die Etagen in den beiden Türmen als Büroflächen dienen, befinden sich in den großzügigen, hohen Räumen im Verbindungsriegel Konferenzräume. Auf Park- und Straßenebene sind öffentliche Nutzungen, wie ein Restaurant, ein Kundenzentrum und eine Kindertagesstätte, untergebracht. Die Dachgärten des Ensembles bieten weite Ausblicke auf Stadt und Alpen.

Etwas zu reden gab im Vorfeld die maximale Höhe des Komplexes, woran ein Artikel der Süddeutschen Zeitung erinnert. Ursprünglich wollte die Bauherrin 115 Meter hoch bauen, so hieß es noch im vergangenen Sommer. Die ausgezeichneten Entwürfe blieben aber alle unter 100 Meter. Gemäss der selben Informationsquelle sind die Teams des Siegers und des zweit- und drittplatzierten Projekts um Hadi Tehrani und Steidle Architekten aufgerufen, ihre Entwürfe nach Anmerkungen der Jury zu überarbeiten. Im Mai soll dann die endgültige Entscheidung fallen. Die Fertigstellung der neuen Zentrale ist für 2024 vorgesehen.

Südansicht. Bild: David Chipperfield Architects

Andere Artikel in dieser Kategorie