Chemnitz: Kulturhauptstadtregion 2025

Chemnitz Stadtteilpark am Pleißenbach

Katinka Corts | 2. September 2024
So wird der neue Stadtteilpark dereinst aussehen. (Visualisierung: Atelier N4)

Chemnitz ist 2025 die »Kulturhauptstadt Europas«, und aus diesem Anlass erfindet sich die Stadt vielerorts neu. Nicht weniger als 30 »Interventionsflächen« werden aktuell bearbeitet und machen das Kulturjahr zum Stadtentwicklungsprojekt. Die größte zu gestaltende Fläche ist mit 11 Hektaren der Stadtteilpark am Pleißenbach, rund um den ehemaligen Güterbahnhof Altendorf zwischen Beyerstraße und Rudolf-Krahl-Straße. Nach dem Rückzug der Bahn 2018 blieben dort nur Brachflächen und verbaute Grünräume. Mit der Neugestaltung entstehen neben neuen öffentlich nutzbaren Freiräumen auch Flächen für Wohnen und Gewerbe. Der Grünraum mit dem renaturierten Flussbett dient zudem dem Hochwasserschutz – ein wichtiges Element, haben die Wasserhöchststände der vergangenen Jahre doch gezeigt, welche Gefahren auch vom beschaulichen Fluss Chemnitz ausgehen.

Der Radweg entlang der einstigen Eisenbahnstrecke Wüstenbrand–Küchwald ist dabei Teil eines groß angelegten Infrastrukturprojekts, das bis Oktober 2025 in mehreren Abschnitten realisiert und vom Bund wie auch dem Freistaat Sachsen gefördert wird. Die Verbindung führt über mehr als 13 Kilometer von Küchwald im Nordosten bis über die Stadtgrenze hinaus ins westlich gelegene Hohenstein-Ernstthal. Im Pleißenbachpark wird die Strecke künftig von neuen Wegeverbindungen flankiert, um das Areal und die umgebende Bebauung in das Gesamtkonzept einzubinden. Hochstammpflanzen, Sträucher und Stauden sollen aus dem brachliegenden Gelände eine echte Parkanlage machen. 

Perspektive von der Limbacher Straße (Visualisierung: Atelier N4)
Das Team von Rudolph Langner gestaltet die Station C23 (Lageplan: Rudolph Langner Architekten und Landschaftsarchitekten)

Neben Radfahrern wird die Neugestaltung besonders für die Anwohnerinnen und Anwohner rund um den ehemaligen Bahnhof Altendorf ein Gewinn sein. Die Brache verschwindet, zugleich bleiben historische Bezüge und vertraute Strukturen erhalten. Für die Stadt bietet sich die Chance, die Stadtteile Altendorf und Kaßberg mit einem Grünzug zu verbinden, das Gebiet in nutzbaren Raum umzufunktionieren und einen ökologischen Mehrwert zu generieren. In den Stadtteilen hofft man auf weitere positive Effekte: Die Wohnbebauung besonders entlang der angrenzenden Limbacher Straße hat über die letzten Jahrzehnte sehr unter dem städtischen Starkverkehr gelitten, das Gebiet wurde zunehmend unattraktiv. Zahlreiche Gebäude verfallen dort zusehends, einige Häuser mussten sogar schon abgerissen werden. Zusätzlich zum frei zu erlebenden Grünraum wäre es daher wünschenswert, wenn Infrastrukturmaßnahmen hier künftig zu einer Beruhigung des Verkehrs und einer weiteren Verbesserung der Lebensqualität für alle führen könnten.

Das Gelände am Pleißenbach ist die größte von 30 »Interventionsflächen« in Chemnitz. (Foto: Lydia Tannenhauer-Schnabl)
Der Umbau des Geländes am Pleißenbach ist in vollem Gange. (Foto: Franziska Wöllner)
Dieses Luftbild zeigt die aktuelle Situation Pleißenbach (Foto: Philipp Köhler)

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