Chemnitz: Kulturhauptstadtregion 2025
Chemnitz Stadtteilpark am Pleißenbach
In Chemnitz-Altendorf wird das Bahnhofsareal umgestaltet und renaturiert. Rückgrat des Grünzugs wird die Erweiterung des Rad(schnell)wegs zwischen Küchwald und Wüstenbrand sein.
Chemnitz ist 2025 die »Kulturhauptstadt Europas«, und aus diesem Anlass erfindet sich die Stadt vielerorts neu. Nicht weniger als 30 »Interventionsflächen« werden aktuell bearbeitet und machen das Kulturjahr zum Stadtentwicklungsprojekt. Die größte zu gestaltende Fläche ist mit 11 Hektaren der Stadtteilpark am Pleißenbach, rund um den ehemaligen Güterbahnhof Altendorf zwischen Beyerstraße und Rudolf-Krahl-Straße. Nach dem Rückzug der Bahn 2018 blieben dort nur Brachflächen und verbaute Grünräume. Mit der Neugestaltung entstehen neben neuen öffentlich nutzbaren Freiräumen auch Flächen für Wohnen und Gewerbe. Der Grünraum mit dem renaturierten Flussbett dient zudem dem Hochwasserschutz – ein wichtiges Element, haben die Wasserhöchststände der vergangenen Jahre doch gezeigt, welche Gefahren auch vom beschaulichen Fluss Chemnitz ausgehen.
Der Radweg entlang der einstigen Eisenbahnstrecke Wüstenbrand–Küchwald ist dabei Teil eines groß angelegten Infrastrukturprojekts, das bis Oktober 2025 in mehreren Abschnitten realisiert und vom Bund wie auch dem Freistaat Sachsen gefördert wird. Die Verbindung führt über mehr als 13 Kilometer von Küchwald im Nordosten bis über die Stadtgrenze hinaus ins westlich gelegene Hohenstein-Ernstthal. Im Pleißenbachpark wird die Strecke künftig von neuen Wegeverbindungen flankiert, um das Areal und die umgebende Bebauung in das Gesamtkonzept einzubinden. Hochstammpflanzen, Sträucher und Stauden sollen aus dem brachliegenden Gelände eine echte Parkanlage machen.
Neben Radfahrern wird die Neugestaltung besonders für die Anwohnerinnen und Anwohner rund um den ehemaligen Bahnhof Altendorf ein Gewinn sein. Die Brache verschwindet, zugleich bleiben historische Bezüge und vertraute Strukturen erhalten. Für die Stadt bietet sich die Chance, die Stadtteile Altendorf und Kaßberg mit einem Grünzug zu verbinden, das Gebiet in nutzbaren Raum umzufunktionieren und einen ökologischen Mehrwert zu generieren. In den Stadtteilen hofft man auf weitere positive Effekte: Die Wohnbebauung besonders entlang der angrenzenden Limbacher Straße hat über die letzten Jahrzehnte sehr unter dem städtischen Starkverkehr gelitten, das Gebiet wurde zunehmend unattraktiv. Zahlreiche Gebäude verfallen dort zusehends, einige Häuser mussten sogar schon abgerissen werden. Zusätzlich zum frei zu erlebenden Grünraum wäre es daher wünschenswert, wenn Infrastrukturmaßnahmen hier künftig zu einer Beruhigung des Verkehrs und einer weiteren Verbesserung der Lebensqualität für alle führen könnten.