An Architect‘s dream

Thomas Geuder
11. November 2015
Aus der Playlist „music for architects“: Oasis, The Masterplan (Bild: Oasis)

Architektur sei erstarrte Musik, hört man architekturbegeisterte Zeitgenossen ab und an sagen. Dieser folgenschwere Satz geht zurück auf den Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, der der Meinung war, dass «[…] ein schönes Gebäude in der That nichts anderes als eine mit dem Aug empfundene Musik, ein nicht in der Zeit, sondern in der Raumfolge aufgefaßtes (simultanes) Concert von Harmonien und harmonischen Verbindungen» ist. Abwegig ist der Gedanke nicht, schließlich ist Architektur nicht bloß: bauen. Womit nicht nur Gebäude für Musik wie etwa Opernhäuser oder Theater gemeint wären. Nein, eine innere Beziehung ergibt sich aus Intervallen, Takten, Proportionen und Verhältnissen. Raumfolge, Grundriss und Fassade können einem Rhythmus und einer Melodie folgen – wenn der Architekt ordentlich entworfen hat.

Ob die Transformation auch umgekehrt von Musik zu Architektur funktioniert? Diese Frage jedenfalls muss der youtube-User petitekarma – über den Näheres nicht bekannt ist – im Sinn gehabt haben, als er die Playlist «music for architects» zusammenstellte. Enthalten sind hier Titel wie «An Architect‘s Dream» (Kate Bush), «Life In A Glass House» (Radiohead), «The Masterplan» (Oasis) oder «Mmm Skyscraper I Love You» (Underworld), aber auch andere, weniger offensichtlich betitelte Stücke dürfen Teil dieser Spezialauswahl sein. Bleibt also nur noch der Selbsttest, ob diese Musik für Architekten wirklich anregend oder am Ende doch nur netter Zeitvertrieb bleibt.

Playlist: music for architects oder unten.

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