Stadt machen, zum Zweiten

Als Ferguson das Festival Make City gründete, war das erklärte Ziel, die Bedeutung von Architektur und Stadtplanung für gesellschaftliche und räumliche Entwicklung zu hinterfragen. Die gebürtige Britin kam 1989 ursprünglich in die Stadt, um über den Mauerfall zu berichten. Sie blieb und begann, sich mit Architektur und Städtebau zu beschäftigen. Berlin, das im vergangenen Jahrzehnt eine starke Phase von Land- und Immobilienspekulation durchlebte, war schließlich auch der Gründungsort für das Make City Festival.

Bereits während der Festivals 2015 und 2018 kamen zahlreiche Akteure aus dem Themenkreis des Bauens zu Wort. Nun bildet auch das diese Woche erscheinende Buch die vielfältigen Positionen ab, die Architektur, Landschaftsarchitektur, Produktion sowie zivilgesellschaftliche Gruppen und Stadtverwaltungen bei der Frage nach der richtigen Stadt und der gesunden Entwicklung unserer Stadträume einnehmen. Es brauche neue Gesellschaftsverträge auf allen Ebenen, erklärt Ferguson – wobei die Produktion vor Ort der zentrale Ansatz sei, um die veralteten Handlungsmuster eines linear ausgerichteten Wirtschaftssystems zu durchbrechen. Die neue Publikation Make City versammelt neue Architekturen und Typologien und zeigt integrative und gemeinschaftliche Planungen, die auf den Grundgedanken der Wiederverwendung, der Verdichtung und Optimierung aufbauen. Grundlagentexte und Fallstudien sollen bei der Erkenntnis helfen, dass wir nicht länger, so Ferguson, „in der Komfortzone von Sektoren und Spezialisierungen“ denken dürfen, wenn wir konkrete Lösungen im urbanen Bereich finden wollen.

Make City Buchvernissage
Donnerstag, 16. Mai 2019, 18:30 Uhr
Frizz23, Friedrichstrasse 23, 10969 Berlin