Phase Null

Katinka Corts
18. Mai 2016
Munkegaard School in Gentofte, Dorte Mandrup Architects 2009 (Bild: Adam Moerk)

Jeweils ein von der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft beauftragtes und finanziertes Team von Schulbauexperten wird die fünf Pilotkommunen bei ihrem Bauprojekt beraten. Dazu unterstützen jeweils ein/e Pädagoge/in und ein/e Architekt/in die so genannte Phase Null. Bei dem im Herbst 2015 gestarteten Wettbewerb konnten sich Schulträger aus ganz Deutschland mit Neu- und Umbauprojekten bewerben, die insbesondere die Inklusion konzeptionell berücksichtigen. Barbara Pampe, Leiterin des Programmbereichs Pädagogische Architektur der Montag Stiftung, hofft, dass «das von uns entwickelte Verfahren Vorbildcharakter entfaltet und sich bei der Planung von Schulbauten durchsetzen wird.» Das Konzept einer Phase Null helfe allen Kommunen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, gute Schulen zu bauen. 

Ja, ein hehres Vorhaben. Viele Kommunen befinden sich im Nothaushalt, die notwendigen Investitionen im Schulbau sind immens. Laut einer Studie der KfW-Bank müssen in Deutschland bis 2020 rund 32 Milliarden Euro in den Schulbau investiert werden. Viele Kommunen haben als Schulträger deshalb große Investitionsprogramme aufgelegt. Die Stadt Köln hat beispielsweise in den letzten 10 Jahren bereits 1,3 Milliarden Euro in ihre Schulbauten investiert. Die Stadtverwaltung rechnet aktuell mit 28 neuen Schulen für Köln. Die Stadt München plant für die nächsten 15 Jahre sogar mit Investitionen für 51 neue Schulen.

Um dabei Gelder zu sparen, arbeitet die Montag Stiftung am Thema Phase Null: Sie steht vor der eigentlichen Planung und dem Bau eines Schulgebäudes und soll der Bauherrschaft in der Konzeptphase helfen, zukunftsfähig und bedarfsgerecht die eigenen Vorstellungen zu formulieren. Ein Teil Bauherrenberatung aus dem Architektur-Topf? Nein, sie sei nicht in der Honorarverordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) inbegriffen und nicht Teil der darin festgelegten neun Leistungsphasen. Es wird noch dauern, bis man auf das Gelingen des Projektes zurückblicken kann. Doch noch vor den Sommerferien sollen in den Kommunen erste Gespräche geführt werden, um die gemeinsame Arbeit vor Ort zu koordinieren.

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