Gespräche zum Jubiläum

Katinka Corts
21. November 2018
Innenansicht des AdK-Gebäudes am Pariser Platz (Bild: © Andreas (FranzXaver) Süß)

Eine Vernunftehe sei vor 25 Jahren geschlossen worden, sagte damals der DDR-Dramaturge und Leiter der ostdeutschen Akademie der Künste Heiner Müller. Die Künstlergemeinschaften beider Teile Deutschlands sollten in einer gesamtdeutschen Akademie der Künste zusammenfließen, was zu einem zwei Jahre andauernden Akademie-Streit führte – zu recht wohl als ideologische Ersatzdebatte über die Eingliederung der DDR in die BRD bezeichnet. Müller und sein westdeutscher Kollege Walter Jens schafften es schließlich, eine gemeinsame und unabhängige Akademie der Künste für Ost und West aufzubauen. Die Archive von Ost und West seien verhältnismäßig einfach zu vereinen gewesen, liest man, denn die Leiter der Standorte erarbeiteten bereits im Herbst 1990 das Konzept für ein gesamtdeutsches Kunstarchiv.

Und wie feiert man ein solches Jubiläum, das auf eine Zeit der Verträge und Diskussionen verweist? Man liest. Schauspielerin Katharina Wackernagel und Schauspieler Charly Hübner lesen Texte aus dem Vereinigungsprozess, später setzen sich Katharina Thalbach, Christoph Hein, Jürgen Becker, Ulrich Roloff-Momin und Klaus Staeck mit der Entwicklung der Künstlersozietät in den letzten 25 Jahren auseinander. Damals wie heute würde diskutiert, was die Aufgaben einer Akademie sind und wie international sie zu funktionieren hat. Auch soll der Rückblick zeigen, welche Erfahrungen Mitglieder aus Ost und West zur gemeinsamen Akademie beisteuerten.

25 Jahre Vereinigung der Akademie der Künste Ost und West
Lesung und Diskussion 
Begrüßung: Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der Künste, und Werner Heegewaldt, Direktor des Archivs
Mit: Jürgen Becker, Christoph Hein, Charly Hübner, Ulrich Roloff-Momin, Klaus Staeck, Katharina Thalbach, Katharina Wackernagel, Moderation Alfred Eichhorn
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
22. November 2018, 19 Uhr

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