Neue Landmarke: Feuerwehr Titz
Lepel & Lepel
28. September 2022
Gesamtansicht (Foto: Jens Kirchner)
Zwei Einrichtungen vereint Lepel & Lepel im Neubau: die Freiwillige Feuerwehr und den Baubetriebshof der Stadt Titz. Materialwahl und Baustruktur geben die Funktionstrennung wieder und gliedern das Gebäude optisch in seine Teile. Reinhard Lepel beantwortet unsere Fragen zum Projekt.
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?Die Besonderheit für uns war, an diesem städtebaulich eher unscheinbaren Ortseingang ein weit sichtbares Zeichen, eine Landmarke, setzen zu können. Die Glasfassade im Erdgeschoss bildet ein transluzentes Schaufenster der Feuerwehr mit den hier geparkten Feuerwehrfahrzeugen. Im mittleren Teil des Gebäudes befinden sich die gemeinsamen Umkleiden, Sanitär- und Reinigungsbereiche, sowie die Werkstätten der zwei Abteilungen. Die Büroflächen, Schulungs- und Sozialräume im Obergeschoss können von beiden Parteien genutzt werden. Ein großer Schulungsraum wird durch eine mobile Trennwand entweder gemeinsam oder in zwei kleineren Räumen getrennt genutzt.
Alle Gebäudeteile werden optisch durch eine schimmernde Trapezblechfassade unter einem Dach vereint. Die Fassade vermittelt die Wichtigkeit des Neubaus, der signifikant den Titzer Ortseingang prägt. Das Gebäude wird aus der Bewegung bei der Vorbeifahrt wahrgenommen. Je nach Lichteinfall und Blickwinkel verändert das Gebäude seine Wirkung. Die Fassade schimmert mal in glänzendem Orange, mal in Rottönen.
112 (Foto: Jens Kirchner)
Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?Der Entwurf verleiht dem Ortseingang die Wichtigkeit, die der Funktion des Gebäudes entspricht. Das langgestreckte Grundstück wird in seinen Funktionen optimal gegliedert, damit reibungslose Abläufe im Alarmfall sichergestellt werden können.
Trapezfassade (Foto: Jens Kirchner)
Wie hat sich das Projekt vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk verändert?Die Aufgabenstellung hat die Erfordernisse gut beschrieben. Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr hat unseren Entwurfsansatz bestätigt und weiter verfeinert. Es gibt vom Entwurf bis zur Fertigstellung im Detail einige wenige Änderungen. Die Kubatur des Gebäudes, die städtebauliche Idee und die Wahl der Materialien sind gleichgeblieben.
Feuerwehrausfahrt (Foto: Jens Kirchner)
Weitansicht (Foto: Jens Kirchner)
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?Leitender Gedanke des Entwurfs war, alle entscheidende Funktionen und Gebäudeteile unter einem Dach zu vereinen. Einfluss auf das Konzept hatten ebenfalls die hohe Wirtschaftlichkeit, unter der das Bauvorhaben stand, der hohe industrielle Vorfertigungsgrad der Bauteile, die Verwendung robuster Baustoffe sowie die Reduktion auf das Mindeste. Für das 1'700 Quadratmeter große Dach sind eine Solaranlage und begrünte Flächen vorgesehen.
Treppenhaus (Foto: Jens Kirchner)
Welche speziellen Produkte oder Materialien haben zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?Sicher war das die stark vertikal strukturierte Trapezblechverkleidung des Gebäudes, die durch ihre unverkennbare changierenden Farbe (Kupfer / Orange / Gold ) die Form überhöht und als Landmarke wirken lässt. Die ausgewählten Materialien ermöglichen durch ihre robuste Oberflächenbeschaffenheit eine Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit und entsprechen somit dem Anspruch eines Werkstatts- und Industriebaus.
Lageplan (Zeichnung: Lepel & Lepel)
Grundriss Erdgeschoss (Zeichnung: Lepel & Lepel)
Ostansicht (Zeichnung: Lepel & Lepel)
2021
Landstraße 112
52445 Titz
Auftragsart
Neubau
Bauherrschaft
Gemeinde Titz
Architektur
LEPEL & LEPEL Architekt Innenarchitektin PartG mbB, Köln
Entwurfsverfasser: Reinhard Lepel
Projektmitarbeit: Alexander Meyer, Stefan Durth, Martin Haack, Boris Felsecker, Katrin Tabbone
Fachplaner
Tragwerksplanung: Stracke Ingenieurgesellschaft mbH, Köln
Brandschutz: ISB-Schmidt, Düsseldorf
Freiraumplanung: GTL | Michael Triebswetter, Kassel
Bauphysik und Akustikplanung: Kempen Krause Ingenieurgesellschaft mbH, Köln
TGA: Envi GmbH, Köln
Bauleitung
Architekturbüro Linssen, Heinsberg
Ausführende Firmen
Rohbau: Lambert Schlun GmbH & Co. KG, Gangelt
Außenanlagen: Bauunternehmung Hans Lamers Bau GmbH, Jülich
Fassadenbau: Kicherer Metallleichtbau GmbH, Kottenheim
Dachdecker: Industriebedachung Heinrich Rütten GmbH, Eschweiler
Tore und Stahltüren: Josten Tortechnik GmbH, Erkelenz
Fenster, Pfostenriegelfassade, Aluminium, Glas, Türen: Metallbau Jansen GmbH
Schlosser: Püwo GmbH
Trockenbau Innenausbau: Akustikbau Niederrhein GmbH & Co KG
Maler: Mertzbach GmbH
Fußböden: Josef Herget GmbH
Rüttelklinkerböden: Rütteltechnik Gangarossa GmbH
Fliesenarbeiten: Fels & Hüsges GmbH
Bauschreiner: Maaßen
Straßenbau, Betonstein: Jacobs Straßenbau GmbH
Werbeanlage und Gebäudeleitgrafik: Lichtwerbefabrik GmbH
Hersteller
Trapezblech und Faserzementplatten: Hans Laukien GmbH
Fenster, Pfostenriegel Fassade, Glas Aluminium Türen: Schüco
Sektionaltore und Stahltüren: Hörmann
Rüttelklinkerfliesen: Argelith Bodenkeramik
Dachabdichtung: Bauder
Aufzug: Schindler
Bruttogeschossfläche
2.050 m²
Auszeichnung
1. Preis Wettbewerb 2017
Fotos
Jens Kirchner
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