Integratives Wohnprojekt

LK Architekten
6. März 2019
Eingangsplatz – Auftakt in das neue Wohnquartier (Bild: Jens Willebrand)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Prägend ist die bauliche Verdichtung und die Öffnung des ehemaligen Klostergeländes zum angrenzenden Stadtteil. Das vorhandene und unter Denkmalschutz stehende Ensemble des Klosters wird hierbei um zwei Neubauten ergänzt, die neuen bezahlbaren Wohnraum für Flüchtlinge und Kölner Bürger schaffen. Das bisher introvertierte Klostergelände öffnet sich hierbei über einen neu angelegten öffentlichen Platz in den Stadtteil.

Auf dem Areal entstehen so spannungsvolle urbane Raumfolgen mit hoher Aufenthaltsqualität. Insgesamt erschließt sich das neue Quartier über eine Abfolge von vier unterschiedlichen Plätzen, vom lebhaften an der Straße bis zum stillen am Friedhof der Klarissen.

Quartiersplatz – Ort für Begegnung und Kommunikation (Bild: Jens Kirchner)
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Wir wollten ein Quartier gestalten, das ein lebendiges und integratives Zusammenleben verschiedener Kulturen und Lebensentwürfe ermöglicht. Das prägende Element im neuen Stadtquartier bleibt weiterhin das historische Kloster. 
Ein Jugendwohnprojekt im Quadrum des Klosters und das neue Kultur- und Willkommenszentrum der Caritas in der ehemaligen Klosterkirche ergänzen die klassischen Wohnnutzungen.

Detail Wohnquartier-Neubauten und denkmalgeschützer Bestand / Enge und Weite (Bild: Jens Kirchner)
Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?

Grundidee ist die Öffnung zum Stadtquartier über einen neuen öffentlichen Platz. Der dreigeschossige Neubau und die Klosterkirche fassen den Eingangsplatz. Im Bereich des ehemaligen Klostergartens umschließt ein U-förmiger, ebenfalls dreigeschossiger Neubau einen zentralen Quartiersplatz, der die Traufhöhe des Klostergebäudes aufnimmt. Der Baubestand des Klosters und der Klosterkirche wird für den neuen Gebrauch mit nur wenigen Eingriffen in die historische Bausubstanz angepasst.

Innenhof Quadrum - Ruheoase (Bild: Jens Kirchner)
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?

Die ursprüngliche Aufgabenstellung im Gutachterverfahren sah auch im Quadrum des Klosters eine konventionelle Wohnnutzung vor. Diese Umnutzung hätte weitgehende Eingriffe in die Bausubstanz des Klosters bedeutet. Die Nutzung des Klosters für ein integratives Jugendwohnprojekt der Stiftung 'Die Gute Hand' ermöglichte ein maßgeschneidertes Wohnkonzept und einen weitestgehenden Erhalt der baulichen, denkmalgeschützten Strukturen.

Stiller Platz am Friedhof (Bild: Jens Kirchner)
Büroräume auf der ehemaligen Orgelempore (Bild: Jens Kirchner)
Entwurfskonzeption (Quelle: LK Architekten)
Grundriss Erdgeschoss (Quelle: LK Architekten)
Schnittansicht (Quelle: LK Architekten)
Integratives Wohnquartier Klarissenkloster Köln-Kalk
2017
Kapellenstraße 45 -53
51105 Köln

 
Auftragsart
Direktauftrag nach beschränktem Gutachterverfahren mit 4 Teilnehmer , LPH 1-8
  
 
Bauherrschaft
Erzbistum Köln

 
Architektur
LK Architekten Regina Leipertz und Martin Kostulski PartG mbB
Team: Regina Leipertz, Martin Kostulski, Christoph Wieczorek, Hanna Teuwsen, Leon Oosterhagen

 
Fachplaner
Statik: Ing. Büro Klein
HLS :  Lorenz tga Ing. GmbH
Brandschutz: Burckhardt, Pabst & Partner Ingenieure + Architekten

 
Energiestandard
EnEV, BHKW

 
Bruttogeschossfläche
3.750 m² Neubau / 2.210 m² Bestand

 
Gebäudevolumen
11.950 m³ Neubau / 6.550 m³ Bestand
 

Gebäudekosten
7.700.000 €

 
Gesamtkosten
10.000.000 €

 
Auszeichnung 
1. Preis KFW Award 2018

 
Fotos
Jens Willebrand
Jens Kirchner

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