Russian Biennale for Young Architects

Es ist die weltweit einzige Biennale, die sich ausschließlich der Förderung junger Architekten widmet: Die „Russische Architekturbiennale für junge Architekten“ wurde 2017 vom Ministerium für Wohnungsbau und kommunale Dienste der Russischen Föderation und von der Regierung der Republik Tatarstan ins Leben gerufen. Ausrichtungsort der Biennale ist Innopolis, eine junge und dynamische Stadt in Tatarstan. Die Teilnehmer sind russische Architekten unter 35 Jahren, die unter einer großen Zahl von Bewerbern ausgewählt werden. Kurator der Biennale und Vorsitzender der Jury ist Sergei Tchoban, der die Büros SPEECH (Russland) und Tchoban Voss Architekten (Deutschland) leitet und 2018 mit dem Europäischen Architekturpreis ausgezeichnet wurde. Direktorin der Biennale ist Nataliya Fishman-Bekmambetova, Beraterin des Präsidenten von Tatarstan. Die Gewinner der Biennale erhalten Aufträge für reale Projekte in Tatarstan und sitzen zusammen mit international führenden Experten in der Jury des nächsten Wettbewerbs.

Die 2. Russische Architekturbiennale für junge Architekten fand vom 24. bis 26. Oktober 2019 statt. Sie war dem Thema „Revitalisierung alter Industriestandorte“ gewidmet. Die 30 Teilnehmer des Wettbewerbs, die unter mehr als 730 Bewerbern ausgewählt worden waren, entwickelten Entwürfe für eine Neugestaltung von zwei Arealen in Kasan, der Hauptstadt Tatarstans; für das Gelände eines Getreidespeichers im Hafen und für die ehemalige Fabrik Santekhpribor. Die beiden Areale, auf denen sich Reste alter Industrieanlagen sowie Ruinen leerstehender Gebäude befinden, sind jeweils etwa fünf Hektar groß und derzeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die Wettbewerbsaufgabe bestand darin, Szenarien für die Umnutzung eines der beiden ehemaligen Industriegelände zu entwickeln. Die Entwürfe spiegeln die Geschichte des jeweiligen Standorts wider und liefern vielfältige Ideen zu dessen Revitalisierung. Langfristig wirtschaftlich tragfähige und sozial verantwortliche Transformationen der Areale sollen so durch neue Funktionen gewährleistet werden.

Aktueller könnte die Problemstellung kaum sein: Viele Städte in Russland, aber auch in anderen Weltregionen, stehen heute vor der Frage, wie eine neue Nutzung ehemaliger Fabriken und Manufakturen aussehen kann. Die Strategie der Transformation alter Industriegebiete und ihres Gebäudebestands hat entscheidenden Einfluss auf das Erscheinungsbild und die Lebensqualität von Ballungsräumen. Auch wenn die Entwürfe der 2. Russischen Architekturbiennale für junge Architekten nicht unbedingt eins zu eins realisiert werden, bieten sie vielfältige Anregungen zur Revitalisierung von Industriebrachen.

Vom 14. März bis zum 29. April zeigt das Aedes Architekturforum alle 30 Arbeiten der 2. Russischen Architekturbiennale für junge Architekten. Die Entwürfe der acht Preisträger werden auf Ausstellungstafeln und zusätzlich anhand von Modellen präsentiert. Außerdem sind Filme zu sehen, in denen die jungen Architekten über ihre Arbeiten und die Bedeutung des Wettbewerbs für ihre berufliche Laufbahn sprechen.

Ein gesonderter Teil der Ausstellung, die durch das Institut für Stadtentwicklung der Republik Tatarstan realisiert wird, befasst sich mit Tatarstan als Teil der Russischen Föderation und insbesondere mit seiner Rolle als Initiator und Austragungsort der Biennale. Die Region verfügt über einzigartige Erfahrungen mit der Realisierung von Projekten im öffentlichen Raum und von Bauten für die Allgemeinheit, an deren Konzeption in vielen Fällen junge Architekten beteiligt waren. Das von der Republik Tatarstan initiierte Programm zur Entwicklung des öffentlichen Raums wurde 2019 als erstes Projekt in Russland mit dem Aga-Khan-Preis für Architektur ausgezeichnet.

Die Protagonisten:
Direktorin der Russischen Architekturbiennale für junge Architekten: Nataliya Fishman-Bekmambetova 
Kurator der Russischen Architekturbiennale für junge Architekten: Sergei Tchoban 
Jurymitglieder der 2. Russischen Architekturbiennale für junge Architekten (2019): Sergei Tchoban (Vorsitzender), Kristin Feireiss, Michiel Riedijk, Philip Yuan und die Sieger der Biennale von 2017, Mikhail Beylin und Daniil Nikishin, Nadezhda Koreneva, Oleg Manov

Podiumsgespräch: Freitag, 13. März 2020, 17.30 Uhr, in englischer Sprache
Ausstellung: 14. März - 29. April

Getreidespeicher im Hafen, eines der beiden Wettbewerbsareale. © The Institute for Urban Development of the Republic of Tatarstan
Quan
13 March, 18:30 to 29 April 2020
On
Aedes Architekturforum
Christinenstr. 18-19
10119 Berlin
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