Holzfaserplatten aus Hanf

Martina Metzner
16. de març 2022
Mika Siponen und Hannes Stuhr von der Muthesius Kunsthochschule haben eine Spanplatte aus Hanf entwickelt. Die Platte gibt es in verschiedenen Ausführungen durch verschiedene Zuschläge. (Foto: Planterial)

Junge Designende machen sich daran, die gute alte Holzfaserplatte nachhaltig, gesund und kompostierbar zu gestalten. So hat Sofia Souidi mit Superwood eine rezyklierte Holzfaserplatte mit Casein als Bindemittel entwickelt, die keine chemischen Substanzen wie Formaldehyd enthält. Auch Planterial geht in eine ähnliche Richtung: Aus Hanfpflanzen und einem natürlichen Bindemittel auf Basis von Pflanzenproteinen stellen Mika Siponen und Hannes Stuhr von der Muthesius Kunsthochschule eine Spanplatte her, die vollkommen biologisch abbaubar ist. Hanfpflanzen sind regional verfügbar, wachsen ohne Einsatz von Pestiziden und benötigen wenig Wasser. 

Der Bedarf an Spanholz für Möbel-, Messe- und Innenausbau ist groß, rechnen die beiden Designer vor: 53 Millionen Kubikmeter Spanholz werden jährlich in Europa hergestellt. In Anbetracht der Ressourcenknappheit wollen sie mit Planterial eine biologisch abbaubare Alternative schaffen: Ein Baumaterial, das der Cradle-to-Cradle-Philosophie folgt und den höchsten ökologischen Standards entspricht. Als Kleber haben sie auf Basis von Pflanzenproteinen einen natürlichen Klebstoff entwickelt, der auch biologisch abbaubar ist und ausschließlich unter Verwendung von umweltverträglichen Ressourcen produziert wird.

Das Material überzeugt neben den ökologischen, auch durch technische und ästhetische Vorteile. Als Anwendungsbeispiel haben Siponen und Stuhr eine Möbelfamilie bestehend aus zwei Stühlen und einem Esszimmertisch entworfen wurde.

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