Besucherzentrum für die Mathildenhöhe

Manuel Pestalozzi
15. de maig 2023
Der Neubau wird etwas unterhalb des Ausstellungsgebäudes errichtet und hat einen Pavilloncharakter. (Visualisierung: © marte.marte architekten)

Der Entwurf vom marte.marte architekten aus Feldkirch geht zurück auf einen Wettbewerb aus dem Jahr 2018, den das österreichischen Büro zusammen mit WES Landschaftarchitektur aus Hamburg gewonnen hatte. Die Planung des Besucherzentrums wurde damals als wichtiger Teil der Bewerbung Darmstadts für die Mathildenhöhe als Unesco-Welterbe gesehen. Man bezeichnete es auch als ersten Schritt zur zukünftigen Wiederbebauung des Osthangs. Dieser Bereich der Mathildenhöhe war ursprünglich Teil des englischen Landschaftsgartens, den Prinz Christian von Hessen-Darmstadt ab dem Jahr 1800 herrichten ließ. Diesem steht die orthogonale Ausrichtung der Anlage mit dem berühmten Hochzeitsturm von Joseph Maria Olbrich gegenüber. Der Osthang wird als Bindeglied zwischen dem großen Landschaftsraum mit Rosenhöhe/Oberfeld und der Mathildenhöhe betrachtet.

Bei dem Anfang Mai präsentierten Projekt handelt es sich um einen überarbeiteten Entwurf. Denn der Standort änderte sich: In Abstimmung mit dem Welterbebeirat der Stadt und dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen war ursprünglich als Standort die Fläche direkt gegenüber der Ostseite des Ausstellungsgebäudes festgelegt. Bei der Evaluierung der Bewerbung durch ein Gremium der Unesco im Sommer 2019 stieß dieser Standort jedoch auf Ablehnung. Empfohlen wurde, das Zentrum außerhalb der Kernzone des Nominierungsgebiets etwas weiter hangabwärts zu platzieren. Die Verantwortlichen folgten diesem Vorschlag für das Besucherzentrum, das von der Unesco ausdrücklich gefordert wurde, wie im Artikel der Frankfurter Rundschau zur Projektpräsentation nachzulesen ist. Architekt Stefan Marte meinte, die ursprüngliche Pavillonidee des Siegerentwurfs werde zwar aufgegriffen. Entstehen soll nun jedoch ein 20 mal 20 Meter und etwa 15 Meter hoher, dreigeschossiger Kubus und nicht – wie bisher vorgesehen – ein eingeschossiger flacher Baukörper. Der Eingang des Besucherzentrums soll zum inzwischen fast fertig sanierten Ausstellungsgebäude und dem Hochzeitsturm ausgerichtet werden. Für den neu geplanten Vorplatz wird es nach Angaben von Stadtplanungsamtsleiter Jürgen Krehbiehl einen weiteren Wettbewerb geben. Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) gab bekannt, dass im nächsten Jahr mit den Bauarbeiten am Osthang der Mathildenhöhe und am Olbrichweg begonnen werde. Er rechnet mit einer Fertigstellung im Jahr 2026.

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