Landesbaupreis Mecklenburg-Vorpommern

Katinka Corts
9. de novembre 2022
Die Amtsscheune in Zarrentin am Schaalsee gewann gleich in zwei Kategorien: Technische Gebäudeausrüstung und Architektur. PPP Architekten + Stadtplaner, Lübeck mit Planungsgruppe KMO Ingenieur-Gesellschaft, Eutin (Foto: Daniel Sumesgutner)

Architektur, Innenarchitektur, Konstruktiver Ingenieurbau, Landschaftsarchitektur, Stadtplanung, Technische Gebäudeausrüstung, Tragwerksplanung und Verkehrsanlagen: Der Landesbaupreis Mecklenburg-Vorpommern 2022 ist dieses Jahr erstmals in acht Kategorien ausgelobt worden. Nachdem in den vergangenen Jahren stets nur nach Bausumme in kleine und große Projekte unterteilt worden war, werden Beiträge seit diesem Jahr einzelnen Baukategorien zugeordnet. Mit dieser Neuausrichtung wollen die Auslober*innen schlussendlich der Vielfalt an Bauleistungen gerechter werden. Die Einreichungen begutachtete und bewertete eine Fachjury, die mit Vertreter*innen der Architekten- und Ingenieurkammern Mecklenburg-Vorpommerns sowie des Ministeriums für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern besetzt war.

Die Amtsscheune in Zarrentin ist nahezu ein Null-Energie-Gebäude: Wärme und Kälte werden durch oberflächennahe Geothermie und Strom zum großen Teil über die eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt. PPP Architekten + Stadtplaner, Lübeck mit Planungsgruppe KMO Ingenieur-Gesellschaft, Eutin (Foto: Daniel Sumesgutner)
„Die hohen Anforderungen des Wettbewerbes – Berücksichtigung der umliegenden historischen Bausubstanz, Schaffung eines modernen Verwaltungssitzes mit höchsten energetischen Ansprüchen – wurden in beeindruckender Weise umgesetzt. Das Gebäude fügt sich wie selbstverständlich in die bestehende Baustruktur ein und zeigt sich architektonisch selbstbewusst durch eine eigene moderne Gestaltung.“

Juryurteil / Amtsscheune in Zarrentin

In der Kategorie Stadtplanung gewann die Stadt Schwerin gemeinsam mit MKK Architekten und dem Büro Stutz & Winter. Das Wohnquartier am Lankower See habe eine eigenständige Architektursprache in hoher gestalterischer Qualität. (Foto: Maik Gleitsmann-Frohriep)
„Ausgehend von den Wünschen der Stadt, die innerstädtische Brachfläche in ein Wohnquartier mit eigenständiger Architektursprache und hoher gestalterischer Qualität zu entwickeln, ist ein modernes und zeitgemäßes Quartier entstanden.“

Juryurteil / Wohnquartier am Lankower See

In der Kategorie Landschaftsarchitektur erhielt das Büro Proske Landschaftsarchitekten den Preis für die Neugestaltung des ehemaligen Lagergeländes in der KZ-Gedenkstätte Wöbbelin. (Foto: Christoph Haase)
„Die Arbeit verbindet die vorhandene Gedenkstätte mit dem ehemaligen Standort der Baracken gestalterisch und funktional sinnvoll. Mit wenigen wohldurchdachten Gestaltungsansätzen gelingt es, dem Areal eine dem Ort und seiner Geschichte angemessene neue Identität zu geben. Als zentrales Element wird der vorhandene Waldbestand in mehreren Stufen von hell zu dunkel behutsam umgestaltet.“

Juryurteil / KZ-Gedenkstätte Wöbbelin

Die Brücke über den Ostorfer See verbindet die Halbinseln Dwang und Krösnitz. Die IBD Ingenieurgesellschaft erhielt dafür eine Auszeichnung in der Kategorie Konstruktiver Ingenieurbau. (Foto: Torsten Schmeling)
„Die gewählte Überbauhöhe in Verbindung mit der Kuppenausrundung gibt der Überführung optisch eine besondere Leichtigkeit. Die Beleuchtung des Bauwerks wurde im Handlauf der Geländer untergebracht, was den Verkehrsweg ausreichend ausleuchtet und bei Dunkelheit die Form und Gestalt der Brücke weithin sichtbar macht. Die Ingenieurinnen und Ingenieure haben die dezente Gestaltung optimal auf die Funktion und Nutzung abgestimmt.“

Juryurteil / Brücke Ostorfer See

Für den Um- und Ausbau des ehemaligen Offizierskasinos in Schwerin erhielt das Büro Kirsten Schemel Architekten den Preis in der Kategorie Innenarchitektur. Die Jury überzeugte, dass durch die Entfernung fast aller Wände quer zur Sichtachse mit edlen Materialien ein großzügiges Raumkontinuum mit Blick auf das malerische Schlossensemble geschaffen wurde. (Foto: Stefan Müller)
„Edle Materialien, dunkle eichengetäfelte Raumobjekte, weiß geöltes Parkett und sandfarbener Terrazzo verleihen den Innenräumen eine besondere, wertige Atmosphäre von edler Anmutung. Es ist gelungen, ein absolut überzeugendes innenarchitektonisches Konzept zu realisieren.“

Juryurteil / Offizierskasino in Schwerin

In der Kategorie Tragwerksplanung gewann die Firma Montra Bauplanung. Sie zeichnet für das Tragwerk des Wohn- und Geschäftshauses Schröderstraße 18 in Rostock verantwortlich. Die Jury bescheinigte dem Statik-Team eine mutige innovative Tragwerkslösung, den sichtbaren Kubus des Gebäudes auf einem dreieckigen Grundstück abzusetzen. (Foto: Michael Carewicz)
„Durch das westlich auskragende Gebäude konnte eine wertvolle innerstädtische Fläche optimal überbaut und eine historische Stützmauer (ehemalige Hafenbahnmauer) erhalten und ins Vorhaben integriert werden.“

Juryurteil / Wohn- und Geschäftshauses Schröderstraße 18, Rostock

Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern, Fachpreisrichter*innen

– Prof. Dr.-Ing. Stefan Bochnig, Landschaftsarchitekt bdla, Höxter
– Prof. Dipl.-Ing. Joachim Andreas Joedicke , freischaffender Architekt, joedickeARCHITEKTEN, Schwerin
– Dipl.-Ing. Julia Tophof, Hemprich Tophof Architekten, Berlin (beratend, nicht stimmberechtigt)

Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern, Fachpreisrichter*innen

– Dipl.-Ing. Michael Schwesig, Schwesig Ingenieur GmbH, Rostock
– Dr.-Ing. Helge Plath, builtec - Ingenieurbüro für Energie, Nachhaltigkeit und Gebäudetechnik, Hamburg
– Dipl.-Ing. Daniela Beck, beck architekten + ingenieure gbr, Wismar (beratend, nicht stimmberechtigt)

Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, Sachpreisrichterin

– Ansvera Scharenberg, Referatsleiterin Stadtentwicklung und Städtebauförderung, Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung M-V
– Dipl.-Ing. Anne Radant, Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung M-V (beratend, nicht stimmberechtigt)

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