Steg am Wasser

LOVE architecture and urbanism
1. de juny 2022
Foto: Jasmin Schuller
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Der Bauplatz ist ein Grundstück mit herrlicher Wasserlage – nur leider liegt das Wasser im Norden und damit der Sonne abgewandt. Die Süd- und damit Sonnenseite findet sich landwärts. Somit stellte sich die Frage, wie man Sonne und Aussicht maximal in die Wohnatmosphäre einbinden kann. Den Baukörper planten wir daher mit durchgesteckten Wohneinheiten und einem dem Wasser zugewandten, skulpturalen Hybrid aus Erschließung und Freibereichen.

Foto: Jasmin Schuller
Foto: Jasmin Schuller
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Da wäre natürlich zunächst einmal die einzigartige Lage direkt am Wasser. Dies gepaart mit dem Gedanken, den Landschaftsraum nicht nur durch private Freisitze in die einzelnen Wohnungen einzubinden, sondern vielmehr einen sozialen Interaktionsraum für alle Bewohner direkt am Wasser zu schaffen.

Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?

Das Motiv des Steges leitet sich grundsätzlich natürlich direkt aus der Wasserlage ab. Idealerweise funktioniert so ein Steg allerdings nicht nur als „Weg zum Wasser“ sondern viel mehr so: man begegnet dem Wasser, trifft Menschen, badet, kommuniziert, grillt, isst und trinkt gemeinsam, lernt sich kennen und beobachtet den Sonnenuntergang.

Dabei bringt jeder Nutzer des Steges seinen eigenen Lifestyle mit ein. Dies manifestiert sich z.B. der Art der mitgebrachten Ausrüstungsgegenstände wie die Farbe und Größe des Handtuches, die Art der Badeschlappen oder der höchst unterschiedlichen Sorgfalt in Verpflegungsfragen.

Und genau so etwas wollten wir bauen.

Foto: Jasmin Schuller
Foto: Jasmin Schuller
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?

Wir hoffen eigentlich eher, dass wir mit unserem Gebäudekonzept Nutzer und Bauherrschaft beeinflusst haben. Denn auf den ersten Blick erschient es natürlich gewagt, im freifinanzierten, hochpreisigen Wohnungssegment Wohneinheiten mit einer direkt vorgelagerten Allgemeinfläche anzubieten. Dies entpuppt sich allerdings später als exklusiver sozialer, visueller und interaktiver Mehrwert von hoher Lebensqualität.

Foto: Jasmin Schuller
Foto: Jasmin Schuller
Wie hat sich das Projekt vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk verändert?

Erstaunlicherweise eigentlich kaum. Natürlich wurden z.B. einzelne Wohnungszuschnitte auf Nutzer- oder Bauherrenwunsch verändert. Die Grundtugenden des Hauses wie etwa der vorgelagerte Steg, der Materialmix aus Holz und leicht spiegelnd anmutenden Metalloberflächen, den großzügig öffenbaren Falt-Schiebeelementen mit vorgelagerten Pflanztrögen im Süden und vieles mehr blieben gesetzt und standen nicht zur Disposition.

Lageplan (Zeichnung: LOVE architecture and urbanism)
Grundriss Erdgeschoss (Zeichnung: LOVE architecture and urbanism)
Schnitt (Zeichnung: LOVE architecture and urbanism)
Steg am Wasser
2021
Regattastraße 3-5
12527 Berlin

Nutzung
Wohnbau

Auftragsart
Geladener Wettbewerb

Bauherrschaft
BUWOG – Regattastraße Development GmbH
 
Architektur
LOVE architecture and urbanism, Berlin/Graz
Projektleitung: Ines Routil, Benedikt Zipper
Mitarbeit: Sigrid Derler, Stefan Schaffer
 
Fachplaner
Statik: Lorenz Consult ZT GmbH
Landschaftsplanung: ManMadeLand, Bohne Lundquist Mellier GbR, Berlin
 
Ausführende Firmen
Fassade: Metallbau Möller GmbH & Co.KG, Erfurt
Dach: DAFA Bau GmbH, Leipzig
Rohbau: Märkische Bau Union GmbH + Co KG, Potsdam
Fenster: Metallbau Möller GmbH & Co.KG, Erfurt
Türen: Meergans GmbH, Berlin
­­Elektroinstallationen: HB Gebäudetechnik GmbH, Königs Wusterhausen
Sanitär: Frank Graß GmbH, Berlin
Heizung/Lüftung/Klima: Frank Graß GmbH, Berlin
 
Hersteller
Auftug: KONE GmbH
 
Bruttogeschossfläche
4.864 m²
 
Gebäudevolumen
13.568 m³

Gesamtkosten
k.A.

Auszeichnung
BIGSEE 2022 Architecture Award Grand Prix Gewinner
 
Fotos
Jasmin Schuller

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