Stadttor Troisdorf

ATELIER BRÜCKNER
6. de gener 2021
Das Pfarrzentrum als Stadttor. Orientierung zum öffentlichen Grünraum (Foto: Daniel Stauch)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Das Pfarrzentrum der katholischen St. Hippolytus-Gemeinde in Troisdorf ist Teil eines dreigliedrigen Ensembles. Die zwei Neubauten – ein Kindergarten und das Pfarrzentrum – sowie eine bestehende Kirche erfordern, dass Bedürfnisse unterschiedlicher Generationen und Gesellschaftsgruppen in die Bauaufgabe miteinbezogen werden. Die exponierte Lage am Rand der Innenstadt definiert das Pfarrzentrum zudem als Stadttor.

Großzügige Veranstaltungsräume im Erdgeschoss. Anthrazitfarbener Boden greift den Platzbelag des Außenraumes auf (Foto: Daniel Stauch)
Flexibel bespielbare Säle im Erdgeschoss. Schmale, raumhohe Paneele aus Baubuche prägen das Raumbild (Foto: Daniel Stauch)
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Der Leitgedanke des „Stadttors“ zieht sich durch die Gestaltung und die Nutzungsverteilung des Pfarrzentrums. Die Funktionen als Zugang in die Stadt, als Vermittler am Stadteingang, erfordert eine offene Gestaltungssprache. Das Pfarrzentrum vereint pastorale Angebote und kulturelle Veranstaltungen in einem Gebäude und wird zur einladenden Anlaufstelle für die Gemeinde.

Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?

Das Pfarrzentrum setzt am Eingang der Innenstadt einen prominenten städtebaulichen Akzent im heterogenen Stadtraum. Drei große, vollflächig verglaste „Tore“ öffnen sich sternförmig zum neu gestalteten Stadtplatz. Vielfältige Nutzungen, die an den Bedürfnissen der Gemeinde orientiert sind, werden an diesem Ort vereint. In Troisdorf entsteht so ein urbaner Treffpunkt, ein Ort für die kirchliche Gemeinschaft.

Verbindung von Außen- und Innenraum: Säle im Erdgeschoss öffnen sich zur städtischen Umgebung (Foto: Daniel Stauch)
Lichtdurchfluteter Versammlungsraum im Obergeschoss. Ausblick ins Grüne (Foto: Daniel Stauch)
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?

Der gesamte Planungs- und Bauprozess erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft, bestehend aus der katholischen Kirchengemeinde St. Hippolytus und dem Erzbistum Köln. Insgesamt entstand eine offene, positive und erfolgreiche Zusammenarbeit, danke der ein guter Ort für die Troisdorfer Gemeinde geschaffen werden konnte.

Gebäudezentrum im Obergeschoss. Alle Nutzungen treffen in der Begegnungszone zusammen (Foto: Daniel Stauch)
Pastorale Büros und Empfangstheke im Obergeschoss. Vielfältige Nutzungen werden im Gebäude vereint (Foto: Daniel Stauch)
Wie hat sich das Projekt vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk verändert?

Das Projekt hat sich kaum verändert. Der Gedanke des offenen Hauses mit seiner Orientierung zum Stadteingang, zur Kirche und zum Grünraum entstand schon ganz am Anfang in den ersten Skizzen. Als dann später entschieden wurde einen Kindergarten in Holzbauweise zu ergänzen, wurde die Materialität des Pfarrzentrums angepasst, um das Ensemble zu stärken.

Dreigliedriges Bauensemble Troisdorf: Pfarrzentrum, Kindergarten und Kirche bilden eine Einheit (Foto: Daniel Stauch)
Welche speziellen Produkte oder Materialien haben zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Warm wirkendes Holz und lichtdurchflutete Räume, die mit großzügigen Glastüren und Fenstern stetigen Blickbezug zur städtischen Umgebung gewähren, prägen das Raumbild.

Die Lamellenfassade wird im Innenraum als Holzbekleidung weitergeführt. Die Farb- und Materialwahl des Pfarrzentrums bindet dieses gestalterisch an den Kindergarten und kennzeichnet das Ensemble architektonisch als eine Einheit.

Dreigliedriges Bauensemble Troisdorf. Lageplan mit Grundriss Erdgeschoss (Zeichnung: Atelier Brückner)
Pfarrzentrum Hippolytushaus Troisdorf. Grundriss Obergeschoss (Zeichnung: Atelier Brückner)
Pfarrzentrum Hippolytushaus Troisdorf. Schnitt (Zeichnung: Atelier Brückner)
Stadttor Troisdorf
2020
Hippolytusstraße 47
53840 Troisdorf
 
Nutzung
Pfarr- und Gemeindezentrum, Veranstaltungsräume, Tafel e.V., Beratungsstelle Lotsenpunkt e.V.
 
Auftragsart
Direktbeauftragung

Bauherrschaft
Katholische Kirchengemeinde Troisdorf
 
Architektur
ATELIER BRÜCKNER, Stuttgart
Jannis Renner (Projektleiter), Prof. Eberhard Schlag (verantw. Partner), Christoph Wezel (Mitarbeiter)
 
Fachplaner
Tragwerksplanung: Finck Billen Ing. GmbH & Co.KG, Köln
Landschaftsarchitektur: Jens Backhaus Landschaftsarchitekt BDLA, Dillenburg
Haustechnik: Peter Zeiler + Partner Ing. GmbH, Frechen
Bauphysik: knp.bauphysik GmbH, Köln
Brandschutz: Burckhardt, Pabst + Partner, Köln
Geotechnische Baugrunduntersuchung: Ingenieurbüro Josef Vogt, Bedburg-Altkaster
Landvermesser: Vermessungsbüro Rolf Apel, Troisdorf-Sieglar
 
Ausführende Firmen
Rohbau: Josef Klein GmbH & Co. KG, Niederkassel 
Schreiner: Herbert Dedenbach GmbH, Sinzig
Dachdecker: Büdenbender Dachtechnik GmbH, Siegen 
Trockenbau: Bauunternehmung j. Brinkmann GmbH, Essen 
Bodenbeläge: Bernd Wiesjahn GmbH, Leverkusen
Elektriker: Apel Elektro GmbH, Köln
 
Hersteller
Decke: Saint-Gobain Rigips GmbH
Wände: Fliesen: Villeroy & Boch, Pro Architectura 
Trockenbau: Saint-Gobain Rigips GmbH 
Baubuche Paneel in Lamellenform: Fa. Pollmeier
Bodenbeläge: Linoleum: Forbo, Marmoleum Fresco
Mineralische Beschichtung: Chemotechnik, Rheodur SiC-Megaplan
 
Bruttogeschossfläche
1.200 m²
 
Gebäudekosten
k.A.
 
Fotos
Daniel Stauch

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