Geometrie und Farbe

dasch zürn + partner
3. de febrer 2021
Gebäudeansicht mit ästhetisch integrierten Sektionaltoren (Foto: Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Beim Entwurf des Neubaus Feuerwehr Kaufbeuren steht die Funktionalität im Vordergrund. Unser Ziel war es dennoch, ein in den städtischen Kontext, eingebundenes Gebäude zu entwickeln. Typologie und Körnung der Feuerwehr orientieren sich an dem gebauten Bestand.

Sichtbeton und Metallfassade prägen das Erscheinungsbild  (Foto: Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild)
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses Kaufbeuren besticht durch ihre klaren Geometrien. Die geschlossenen Außenwandflächen bestehen aus Sichtbeton und profilierter Metallbekleidung, welche sich bis zur Spitze des Schlauchs-, beziehungsweise des Übungsturmes hochziehen.

Besonders ästhetisch ist bei dieser Feuerwehr die harmonische Kombination der unterschiedlichen Materialien – großformatige Sichtbetonelemente, Metall und Glas. Das Zusammenspiel wirkt gleichzeitig leicht und grazil, aber auch robust. Die Außenfassaden – mit belastbaren Sektionaltoren der Fahrzeughallen – sind in einem spannungsreichen Farbspiel aus Rot und Grau gehalten. Unverwechselbar ist das Gebäude als Feuerwehr klar erkennbar. Diese Feuerwehr spricht eine moderne, klare, reduzierte Architektursprache.

Fahrzeughalle (Foto: Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild)
Eingangsbereich (Foto: Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild)
Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?

Die Neubauten ergeben zusammen mit dem bestehenden Kopfbau ein Ensemble, das sich um einen geschützten Innenhof lagert. Mit der Gebäudestellung werden die beiden Richtungen der Umgebungsbebauung und der Neugablonzer Straße aufgenommen. Der Schlauchtrocken- und Übungsturm verdeutlicht als Hochpunkt die Nutzung des Ensembles. Gestalterisch als auch funktional steht dieser 23 Meter hohe Schlauch- und Übungsturm im Vordergrund. Er gilt als neues Wahrzeichen der Feuerwehr.

Die Alarmplätze liegen im östlichen Teil des Grundstücks mit Zufahrt von der Neugablonzer Straße. Die Zugänge erfolgen vom Innenhof und den Parkplätzen aus. Die Einsatzzentrale liegt im Erdgeschoss mit Blick in die Fahrzeughalle sowie auf den Innenhof und die Alarmausfahrt.

Erschliessung (Foto: Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild)
Treppenansicht (Foto: Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild)
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?

Jedes Projekt hat seine Herausforderungen. Es war spannend und nicht einfach, eine zuvor komplett abgestimmte und bereits im Bau befindliche Planung, mit dem Wechsel der Führungsspitze in der Feuerwehr erneut abzustimmen. Nichts destotrotz flossen durch die Bemühung der Feuerwehr, eine größere Dachterrasse und einige Anregungen für die Neugestaltung der Außenanlagen in den Entwurf ein. Durch konstruktive Kommunikation und kreativen Austausch ist ein hochmodernen Neubau für die freiwillige Feuerwehr Kaufbeuren entstanden. Hier können gegenwärtige und zukünftige Aufgaben in einem professionellen Umfeld gelöst werden. 

Schlauchturm (Foto: Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild)
Welche speziellen Produkte oder Materialien haben zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Die Tore prägen bei fast jedem Feuerwehrgebäude entscheidend das Erscheinungsbild. In unserem Entwurf werden die Stellplätze durch den Sichtbetonbügel nochmals hervorgehoben. Dadurch wird ihnen eine besondere Bedeutung zuteil. Die transparenten Tore öffnen sich in Richtung Innenhof und spenden ausreichend Tageslicht in die tiefen Bereiche der Halle. In Richtung Neugablonzer Straße kommt die Metallfassade zum Einsatz und somit auch die fassadenbündigen Tore. Diese integrieren sich perfekt in das homogene Fassadenbild.

Lageplan (Zeichnung: dasch zürn + partner)
Grundriss Erdgeschoss (Zeichnung: dasch zürn + partner)
Schnitte (Zeichnungen: dasch zürn + partner)
Neubau Feuerwehr Kaufbeuren
2020
Neugablonzer Straße 10
87600 Kaufbeuren

Auftragsart
Wettbewerb 2016, 1. Preis
 
Bauherrschaft
Stadt Kaufbeuren
 
Architektur
dasch zürn + partner architekten Partnerschaft mbB, Stuttgart, München
Geschäftsführer: Sebastian Kittelberger
Projektleiter: Gregory Leidel
Bauleiter: Klaus Knittel
Mitarbeiter: Jannik Lambrecht

Fachplaner
Tragwerksplanung: tragwerkeplus, Reutlingen
HLS Planung: IB Wagner, Reutlingen
Elektroplanung: Kienle Ingenieure, Ostrach

Ausführende Firmen
Rohbau: glass GmbH Bauunternehmung, Mindelheim
Metallbau und Verglasung: H. Harrer Metallbau GmbH, Eggenfelden
Fassade: Lummel GmbH Co. KG, Karlstadt

Hersteller
BeluTec Tor und Fassadensystem, Lingen

Energiestandard
KfW 55
 
Bruttogeschossfläche
3.300 m²
 
Gesamtkosten
k.A. 
 
Fotos
Bernhard Tränkle, ArchitekturImBild

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