Flexible Räume für kreatives Arbeiten

Bollinger + Fehlig Architekten BDA
15. de setembre 2021
Außenansicht von der Süd-West-Seite (Foto: Marcus Ebener)
Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?

Das Gebäude bildet mit seinem zentralen, lichtdurchfluteten Atrium eine offene Struktur, die über Wegebeziehungen sowie Aus- und Durchblicken Wechselwirkungen mit der umgebenden Landschaft und den benachbarten Campusgebäuden ermöglicht. Das Atrium bildet das Zentrum, da es von allen MieterInnen gemeinsam genutzt werden kann. Aus klassischen Verkehrswegen wie Fluren und Treppen werden durch Aufweitungen und Sichtverbindungen Treffpunkte mit hoher Aufenthaltsqualität.

Arenatreppe mit Erschließungs- und Aufenthaltsflächen (Foto: Marcus Ebener)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Die landschaftlich herausragende Lage inmitten der märkischen Kulturlandschaft am Jungfernsee und in Weiterentwicklung des Think Campus am SAP Innovation Center ist besonders. Hier übernimmt das WORKHUB I als zentraler Baukörper die Funktion eines öffentlich zugänglichen Knotenpunkts. Für die ständig wachsende IT-Branche sollten Flächen geschaffen werden, die sich dem Entwicklungspotential der NutzerInnen anpassen können.

Foto: Marcus Ebener
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?

Insbesondere beeinflusst ist der Entwurf durch die Anpassungsfähigkeit an mögliche Anforderungen der späteren NutzerInnen. Die Flächen sind daher auf Flexibilität, Networking und Community ausgerichtet und bieten den ansässigen Unternehmen und MitarbeiterInnen zeitgemäße Orte zum kreativen Arbeiten, die zugleich Konzentration, aber auch Kommunikation sowie Regeneration ermöglichen.

Großzügige, flexible Büroeinheiten in den Obergeschossen (Foto: Marcus Ebener)
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

Wir haben einen „Low-Tech“ Ansatz gewählt, also reduzierte Gebäudetechnik eingesetzt, da kluge Flächengestaltung und Nutzungskonzepte kurzlebige Technik überdauern. Die Stahlbeton-Skelett-Struktur bietet eine hohe Flexibilität in der Nutzung des Gebäudes. Das ist auf längere Sicht nachhaltig, da sich spätere Umnutzungen einfach umsetzen lassen. Weiter haben wir darauf geachtet, dass aus normalen Erschließungsflächen Sonderflächen wurden, die man nicht nur durchschreitet sondern diese auch nutzen kann.

Foto: Marcus Ebener
Galerie 2. Obergeschoss mit Ausgang auf die gemeinschaftlich genutzte Dachterrasse (Foto: Marcus Ebener)
Welche speziellen Produkte oder Materialien haben zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Die Gestaltung überzeugt durch den Einsatz von vorgefertigten Bauteilen. So konnten durch die Elementfassade maximale Ausführungsqualität in minimaler Bauzeit erreicht werden. Dies trifft ebenso auf Sichtbetonfertigteile im Bereich der Fassade und Treppen zu. Akustisch notwendige Bauteile z.B. im Atrium wurden aktiv in die Gestaltung einbezogen und schaffen so neue Raumqualitäten.

Lageplan (Zeichnung: Bollinger + Fehlig Architekten)
Grundriss Erdgeschoss (Zeichnung: Bollinger + Fehlig Architekten)
Schnitt (Zeichnung: Bollinger + Fehlig Architekten)
Think Campus Potsdam – Workhub ||
2020
Konrad-Zuse-Ring 11 
14469 Potsdam

Nutzung
Bürogebäude

Auftragsart
Direktbeauftragung
 
Bauherrschaft
BootHub Potsdam GmbH & Co. KG, Berlin
 
Architektur
Bollinger + Fehlig Architekten GmbH, Berlin
Projektleitung: Ute Kaatz (LP 1-4), Eva Gubalke (ab LP 5)
Projektmitarbeit: Mareile Schrecker, Elena Bader, Florianne Schmidt, Jeanne Bénony, Stephanie Sinke, David Brors

Fachplaner
Tragwerksplanung: Saradshow Fischedick Berlin Bauingenieure GmbH, Berlin
Technische Gebäudeausrüstung: Berling Ingenieurgesellschaft mbH, Berlin
Bauphysik, Akustik, Schallschutz: Müller-BBM GmbH , Berlin
Brandschutz:  brandplus GmbH, Berlin
Freianlagen:  ST raum a. – Landschaftsarchitektur, Berlin
 
Bauleitung
emproc BPM Bau und Projektmanagement, Berlin

Energiestandard
Stand Energieeinsparverordnung 2016

Bruttogeschossfläche
10.070 m²
 
Gebäudevolumen
43.280 m³
 
Kubikmeterpreis
400 €/m³ netto

Gebäudekosten
17.300.000 € netto - Kostengruppe 200-500

Gesamtkosten
ca. 26.000.000 € netto im Zusammenhang mit Workhub II

Fotos
Marcus Ebener

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