Abstrakter Wald

a+r Architekten
5. d’agost 2020
Foto: Marcus Ebener
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Eine besondere Herausforderung bestand in der räumlichen Umsetzung des komplexen Organigramms - welchem viele Vorgaben und Wünsche bereits im Wettbewerb zu Grunde lagen – und der gleichzeitigen Prägung und Einbindung in den städtebaulichen Kontext.

Da die jeweiligen Nutzungsbereiche sowohl einzeln oder gesamt nutzbar, sowie getrennt oder gleichzeitig zugänglich sein müssen, dient das Foyer als zentraler Verteiler und schließt die unterschiedlichen Nutzungen und ihre Kombinationsmöglichkeiten an.

Foto: Marcus Ebener
Foto: Marcus Ebener
Foto: Marcus Ebener
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Die unteren Fassadenflächen symbolisieren als grober Sockel die geologischen Verwerfungen der nahe gelegenen Rheinebene. Oberhalb der Sockelplatte werden die hohen Räume der Hallenkörper mit einer Holzlamellenfassade unterschiedlich dicht verkleidet: Eine Art „abstrakter Wald“ aus Kanthölzern, symbolisch für die Randlage Lahrs am Schwarzwald.

Foto: Marcus Ebener
Foto: Marcus Ebener
Foto: Marcus Ebener
Wie hat sich das Projekt vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk verändert?

Die Veränderungen sind kaum wahrnehmbar. Ein Schwerpunkt war die in der Auslobung des Wettbewerbs anfangs zu gering angesetzte Technikfläche. Die Kunst bestand darin, diese zu integrieren und im Gebäude so zu verteilen, dass sowohl die Wettbewerbsidee als auch die äußere und innere Gestalt ihre Kraft behalten. Aus Kostengründen musste die im Entwurf angesetzte Betonfertigteilfassade im Sockelbereich auf eine Putzfassade abgeändert werden. 

Foto: Marcus Ebener
Foto: Marcus Ebener
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

Die konstruktive Umsetzung war im Wettbewerb so angesetzt, dass sämtliche Aufbauten in einzelnen Schichten wieder auseinander genommen werden können. Unsere Haltung in der Detailausbildung, Gebäude mit einem geringen Unterhalt zu generieren, galt bei der Sport- und Mehrzweckhalle vor allem im Hinblick auf die Oberflächen und Anschlusspunkte. Dies konn

Foto: Marcus Ebener
Foto: Marcus Ebener
Welche speziellen Produkte oder Materialien haben zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Das Projekt mit seiner von weitem sichtbaren Holzlattung hat vor allem von der professionellen Holzbaufirma profitiert, die die Planung optimal umgesetzt hat. Die Lattung selbst ist in europäischer Lärche ausgeführt, die dahinterliegenden hochwertigen Stamisol Fassadenbahnen der Firma Serge Ferrari unterstützen die Langlebigkeit der Struktur. Die Kupferkäppchen als Abschluss auf jeder Holzlamelle sind von uns frühzeitig eingeplant worden und geben der Fassade eine gewisse Feinheit.

Lageplan (Zeichnung: a+r Architekten)
Grundriss Erdgeschoss (Zeichnung: a+r Architekten)
Schnitt (Zeichnung: a+r Architekten)
Mehrzweck- und 3-Feld-Sporthalle
2018 
Im Bürgerpark
77933 Lahr

Nutzung
Mehrzweck- und Sporthalle
 
Auftragsart
Wettbewerb 2014, öffentliche Beauftragung
 
Bauherrschaft
Landesgartenschau Lahr 2018 GmbH, Lahr
 
Architektur
a+r Architekten, Stuttgart
Alexander Lange, Oliver Braun
 
Fachplaner
Tragwerkplanung: Leonhardt, Andrä und Partner, Stuttgart
HLS: Bähr Werner Ingenieur Consult GmbH, Engelsbach
Elektro: Raible + Partner GmbH & Co. KG, Eningen
Brandschutz: Brandschutzconsult GmbH & Co. KG, Ettenheim
Außenanlagen: club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln
Bauphysik: GN Bauphysik Ingenieurgesellschaft mbH, Stuttgart
 
Bauleitung 
Ernst² Architekten AG, Stuttgart (Standort Freiburg)

Ausführende Firmen
Rohbau: Lang Bau GmbH & Co. KG, Ettlingen
Sanitär: Kammerer Luft- u. Wärmetechnik GmbH, Haslach
Heizung: Otto Zepp H-L-K GmbH, Offenburg
Lüftung: ZIMMER & HÄLBIG GmbH, Ludwigsburg
Elektro: Badenelektra GmbH, Bühl
Holzfassade: Holzbau Dipl. Ing. Carl Langenbach GmbH, Lahr
Fensterbau: Siegenführ Fensterbau GmbH, Meißenheim-Kürzell

Hersteller
Werkstein: Schwab-Stein GmbH
Kautschuk Fußbodenbelag: noraplan 
Fliesen: Mosa
Innentüren: neuform
Sportanlagen: Benz

Bruttogeschossfläche
6.487 m²

Gesamtkosten
ca. 15.600.000 €

Fotos
Marcus Ebener

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