Urban Living – neues Wohnen in Berlin

Autor:
Katinka Corts
Veröffentlicht am
Feb. 19, 2014

Die acht zu beplanenden Grundstücke und die jeweils beteiligten Büros

Karl-Marx-Allee (Mitte)

Barkow Leibinger, Berlin  |  Beckmann N'Thépé & Associés, Paris  |  Eckert Negwer Suselbeek Architekten, Berlin  |  June14 Meyer-Grohbrügger & Chermayeff, Berlin

Jacobystraße (Mitte)
Architekturbüro R. Schnitzler; Talli Ltd, Helsinki  |  GIES ARCHITEKTEN BDA, Freiburg  |  NÄGELIARCHITEKTEN, Berlin  |  TEMPERATURAS EXTREMAS ARQUITECTOS SLP, Madrid

Arcostraße 9 (Charlottenburg-Wilmersdorf)
Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin  |  COBE Berlin GmbH, Berlin und Kopenhagen  |  FAT KOEHL ARCHITEKTEN; Urban Catalyst studio, Berlin  |  wiewiorra hopp schwark architekten, Berlin

Briesestraße 19 (Neukölln)
Augustin und Frank Architekten, Berlin  |  BeL Sozietät für Architektur BDA, Köln  |  CITYFÖRSTER architecture + urbanism, Berlin  |  PPAG architects ztgmbh, Wien

Langhansstraße 27-29 (Pankow)
BARarchitekten; atelier le balto, Berlin  |  DEADLINE ARCHITEKTEN, Berlin  |  Fink + Jocher, Architekten & Stadtplaner, München  |  Kaden Klingbeil Architekten, Berlin

Am Mühlenberg/Meraner Straße (Tempelhof-Schöneberg)
Duplex Architekten AG / Studio Duplex GmbH, Zürich und Hamburg  |  ifau und Jesko Fezer GbR, Berlin  |  Susanne Hofmann Architekten BDA, Berlin  |  03 Architekten GmbH, München

Wongrowitzer Steig 34/36 (Treptow-Köpenick)
Imke Woelk und Partner Architekten, Berlin  |  Jan Wiese Architekten, Berlin  |  OFFSEA - office for socially engaged architecture, Berlin und London

Elsastraße 40, Oberseestraße 69, 71, 73 (Lichtenberg)
GPS Architecture; CanalsMoneo, Madrid  |  De Zwarte Hond GmbH, Köln  |  Hérault Arnod Architectes, Paris  |  VUKOJA GOLDINGER Architekten SIA, Zürich
Berlin sucht nach neuen Wegen in der Stadtplanung und im kostengünstigen Wohnungsbau – und lädt nebst deutschen Architektinnen und Architekten Büros von Helsinki bis Madrid, von Paris bis Wien zu einem Großworkshop ein.

Wie kann Nachverdichtung zum Gewinn für die gesamte Nachbarschaft werden? Und welche Wohnungen und Wohnformen sind zukunftsfähig? Diese und andere Fragen wurden in den letzten Wochen im Rahmen einer großen Ideenkonkurrenz von einem beachtlichen Teilnehmerfeld bearbeitet: Aus etwa 200 Bewerbungen hatte ein Gremium 31 Büros bestimmt, die am Workshopverfahren teilnahmen. Eine große Vielfalt der Antworten versprach bereits die Wahl der Büros, denn neben hauptsächlich Berliner Büros waren fast ein Drittel nichtdeutsche Teilnehmer – von Helsinki bis Madrid, von Paris bis Wien. Insgesamt acht Grundstücke, mit einer Fläche zwischen 1’000 und 3’000 qm und verteilt auf dem ganzen Stadtgebiet Berlins, galt es zu bespielen. Je vier Büros (bei einem Grundstück drei) erarbeiteten eigene Konzepte für den betreffenden Ort.

Berlin brauche, so hieß es in der Auslobung, als wachsende Metropole zusätzlichen Wohnungsbau. Ziel sei deshalb, dass in der laufenden Legislaturperiode 30’000 neue Wohnungen gebaut werden, was einem jährlichen Zuwachs von 6’000 Wohnungen entspricht. Berlin zielt dabei auf die Innenentwicklung ab, denn mit der Nachverdichtung könnten Quartiere in Wert gesetzt und Freiräume aufgewertet werden – und aus Monostrukturen lebendige, urbane Räume entstehen.

Am Montag stellte die Senatsbaudirektorin Regula Lüscher die Ergebnisse der Ideenkonkurrenz vor: «Das Ziel des Verfahrens Urban Living war, Prototypen für den Wohnungsbau in Berlin zu erhalten und dies zu bezahlbaren Preisen.» Bei den vorliegenden Ergebnissen sei die gesamte Vielfalt der gegenwärtigen Diskussion um die Zukunft des Wohnens und Lebens in der Stadt thematisiert worden. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass die ganz unterschiedlichen Lösungsansätze von den Berliner Wohnungsbaugesellschaften aufgenommen und in praktischen Wohnungsbauprojekten umgesetzt werden.»

Präsentiert wurden die Arbeiten jeweils in den Grundstücksgruppen, letzte Woche besprach und bewertete eine international besetzte Jury die eingereichten Arbeiten in einem zweitägigen öffentlichen Schlusskolloquium. Die städtebaulichen Lösungsansätze wurden diskutiert, die Umsetzung im kostengünstigen Wohnungsbau und für neue Wohnformen geprüft. Preise gibt es nach dem Kolloquium keine, denn nun werden die Vorschläge mit den beteiligten Wohnungsbaugesellschaften ausgewertet. Ab dem 5. März können die Ergebnisse des Workshops für einen Monat auf der Website Urban Living eingesehen und kommentiert werden. kc