Lageplan der der gesamten Bildungslandschaft Altstadt Nord
Disegno © gs:a
Blick aus Süden von der Kyotostraße auf die Grundschule (links), das Studienhaus in der Mitte und die Realschule (rechts)
Foto © Gernot Schulz
v.l. Grundschule, Studienhaus, Realschule
Foto © Stefan Schilling Fotografie
v.l. Kindergarten, im Hintergrund die Realschule, rechts das Studienhaus
Foto © Stefan Schilling Fotografie
Park als neuere Schulhof der Realschule am Rhein
Foto © Stefan Schilling Fotografie
Kyotostraße am Abend
Foto © Stefan Schilling Fotografie
Klinkerdetails
Foto © Stefan Schilling Fotografie
Oberste Etage der Realschule
Foto © Stefan Schilling Fotografie
Fachraum Kunst mit Blick
Foto © Stefan Schilling Fotografie
Treppenhaus in der Realschule
Foto © Stefan Schilling Fotografie
Lehrerlounge
© Stefan Schilling Fotografie
Gruppenraum im Cluster
Foto © Stefan Schilling Fotografie
Gruppenraum im Cluster
Foto © Stefan Schilling Fotografie
Lehrküche
Foto © Stefan Schilling Fotografie
Bibliothek im Studienhaus
Foto © Stefan Schilling Fotografie
Bibliothek und Selbstlernzentrum im Studienhaus
Foto © Stefan Schilling Fotografie
Treppenhaus im Studienhaus
Foto © Stefan Schilling Fotografie

Bildungslandschaft Altstadt Nord

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Sede
Gereonswall 57, 50670 Köln
Anno
2020
Cliente
Gebäudewirtschaft der Stadt Köln mit dem Amt für Schulentwicklung
Team
Prof. Gernot Schulz, Raphaella Burhenne de Cayres, Bernd Klepper, André Zweering, Martin Amme, Andrea Zoll, Roman Beier, Anne Maldener, Alexander Phan, Linda Hegenberg, Lara Ahrens Mc Carthy, Benedikt Reipen, Maarten Naumann, Dorle Zweeering, Eva Girzalsky
Baubegleitung seit 2019
Ernst2, Düsseldorf
Tragwerk
Bollinger Grohmann Ingenieure, Frankfurt
Landschaftslanung
Topotek 1, Berlin

Leitidee
Ausgangpunkt der Entwurfsüberlegungen sind Studien, in welcher geometrischen Form sich die vorgegebene Clusteridee am besten organisieren und addieren lässt. Das Ergebnis „Fünfeck“ ist kein Zufall, zeigt sich doch das Fünfeck in vielen Bereichen des täglichen Lebens und des Wissens/Lernens als leistungsfähiges Grundmodul und Allgemeinwissen. Sei es in der Natur (Form der Ocraschote), der Chemie, der Mathematik (Geometrie/Fünfeck des Pythagoras), der Geschichte (Pythagoras-Pythagoräer), der Kunst (Goldener Schnitt) der Architektur (Festungsarchitektur/Idealstädte), der Landschaftsarchitektur (Giant´s causeway) und des Spiels (Schnittmuster Fußball).

Die architektonische Idee, das Konzept der Bildungslandschaft der „Einheit in der Vielfalt“ – die Schule als Addition von Lernorten – direkt abzubilden erwies sich in der Durcharbeit als starkes und belastbares Konzept. Auch in der weiteren Zusammenarbeit mit allen Beteiligten birgt dieses Konzept die Chance der Weiterentwicklung und Optimierung ohne in ein starres orthogonales Architekturkonzept gebunden zu sein. Die Architektur wird sich daher erst in der Zusammenarbeit und Aneignung der Nutzer vollenden und vielfältige Deutungen ermöglichen. Die Chance zu einem Bildungsort mit großem Identifikationspotential ist gegeben.

Die Dorfgemeinschaft
Ein besonderer Ort, eine besondere Gemeinschaft, eine besondere Idee des gemeinsamen Lebens und Lernens in einer „Bildungskette“ zwischen 0 und 25 Jahren. Architektonisches Ziel ist es, diese einzigartigen Ideen mit einzigartiger und dennoch sehr alltagstauglicher Architektur abzubilden. Der Kernbereich aus Kita, Grundschule, Realschule und Studienhaus wird aus einem Bauensemble gebildet, welches die Kerngedanken der Auslobung architektontisch abbildet:

Ein lebendiger Lernort – Ein lebendiges Bauensemble mit unterschiedlichsten Raumeindrücken. Die Form des Fünfecks kann als Fundament ästhetischer Bildung gelesen werden. Mathematisch exakt konstruierbar, umschreibt es in seinem Inneren drei weitere geometrische Figuren: Kreis, Pentagramm und Dreieck. In Pentagramm und Fünfeck bildet sich das Seitenverhältnis des Goldenen Schnitts gleich mehrfach ab. Das Verhältnis des Ganzen verhält sich in der Teilung des Goldenen Schnitts zu seinem größeren Teil im gleichen Verhältnis wie das größere zu seinem kleineren Teil – Grundsatz von Harmonie in Geometrie, Kunst und Musik. Man ersetze „Teil“ durch „Mensch“ und findet Vieles, was nach Wunsch der Beteiligten die zukünftige Bildungslandschaft ausmachen soll. Das Auftauchen des Fünfecks in so unterschiedlichen Bereichen wie Festungsarchitektur und Naturformen steht sinnbildlich für Einheit und Vielfalt, das Fünfeck als Grundmodul des klassischen Leder-Fußballs steht symbolisch für die spielerische Komponente der Komposition aus Fünfecken.

Haltung – Der vordergründig formale Ansatz der Addition von Fünfecken beweist in seiner Durcharbeitung größte Lebendigkeit und ästhetische Stärke: mal in einer kartesianischen inneren Logik (Studienhaus) mal in dynamischen Raumfolgen der Flurbereiche, die in Nischen und Raumweitungen immer wieder Möglichkeiten zur individuellen Nutzung öffnen.

Wertschätzung – Die beachtenswerte Leistung aller Beteiligten bei der Entwicklung der Idee der Bildungslandschaft und derer, die sich für den Erhalt der Qualitäten und Atmosphären rund um den Klingelpützpark eingesetzt haben wird durch die Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit der vorgeschlagenen Architektur abgebildet.

Einheit in der Vielfalt – Form und Material begleiten Lehrer und Lernende durch alle Bereiche des Kernbereichs. Wie in einer Dorfgemeinschaft existiert ein einheitlicher architektonischer Gedanke der dennoch jeder Nutzung den nötigen Freiraum zur Grundrissausbildung und Nutzeraneignung lässt. Wie in einer Dorfgemeinschaft bildet das Gemeinschaftshaus, das Studienhaus, die Mitte und ist von allen Seiten betret- und durchwegbar.

Behutsamkeit - Das Vorgefundene und das Vorgedachte erfährt höchste Beachtung: Der spielerische Duktus der Bebauung verhindert eine ungewünschte „Baufront“ zum Park, abgestufte Bauhöhen vermitteln zu den historischen Bauzeugnissen – z.B. dem Turm der Stadtmauer, der aus dem Park sichtbar bleibt. Das Material und die formale Eigenständigkeit des Bestandsbaus der Grundschule mit seiner Idee der Grundrissspreizung zur guten Belichtung aller Bereiche gibt den Impuls für das Ensemble.

Der urbane Raum
Bewusst als urbaner Ort – mit allen Brüchen, die in einer Stadt wie Köln solche Orte auszeichnet – weiter entwickelt wird der Jugend- und Freizeitbereich Klingelpütz im Norden. Die hier als einfacher linearer Kubus vorgeschlagene Baukörper für das Mensa- und Werkstatthaus Vogteitrasse ordnet mit dieser einen Geste und einer bedachten kontrapunktischen Setzung „auf Fuge“ den heterogenen Bestand und lässt ebenfalls besondere Räume entstehen: zweiseitig belichtete Geschosse, ein geschützter Zugang über einen kleinen Hof und einem großen Freibereich für Außenaktivitäten der Jugend – vom täglichen Treff bis zu Schulfesten – im Westen. Das oberste Geschoss erhält eine an den gewerblichen Charakter der Nachbar-Hofbebauung angelehnte Dachlandschaft, über welche die Werkstatträume ideal belichtet werden können.

Freiraum
Im Mittelpunkt des Freiraumkonzeptes der Bildungslandschaft Köln steht ein neues Wegesystem.

Bildungsplatz und dessen Verbindung zur Umgebung – Ein neugestalteter Bildungsplatz mit einem Studienhaus in der Mitte bildet den Kern der Bildungslandschaft. Der vordere Teil des Platzes spiegelt durch sein einheitliches Material die Grundform des neuen Bildungsensembles wider. Auf der Rückseite werden verschiedene Materialen eingesetzt, die den unterschiedlichen Nutzungsbedürfnissen der einzelnen Standorte gerecht werden und den Platz mit seiner Umgebung verzahnen.

Eigenschaften des neuen Wegesystems – Durch den verbreiterten Verlauf des neuen Belages differenziert sich das neue Wegesystem von seinem klassischen Vorläufer und ermöglicht einen flexiblen Anschluss an die Orte der Umgebung. Das neue Wegesystem ermöglicht ungezwungene Bewegungen und abwechslungsreiche Blickbeziehungen. Darüber hinaus wird die Begegnungsintensität erhöht und somit die Funktion einer Bildungslandschaft unterstrichen. Der Belag aus hellem und dunklem Natursteinpflaster schafft ein sanftes Bild ohne eine bestimmte Laufrichtung festzuschreiben. Die Wege führen durch die intimen Gassen im Kernbereich zu den Außenbereichen der einzelnen Ausbildungsorte hin zur offenen Parklandschaft.

Freibereiche der Dorfgemeinschaft – Die Freibereiche der „Dorfgemeinschaft“ sind klar organisiert: Kita und die Schulen haben jeweils eigene, den Dorfrändern zugewandte Freibereiche. Dies ermöglicht die individuelle Nutzung dieser Bereiche durch die Institutionen ohne Störung der benachbarten Bildungseinrichtungen. Die Grundschule erhält einen geschützten, nach Süden orientierten, eingefriedeten Schulhof, die Kita einen zum Park ausgerichteten und auf zwei Ebenen organisierten Außenbereich. Die Realschule wird um die bereits angedachte in den Park integrierte Freifläche, mit einem vorgelagerten Hof bereichert. Dieser dient bei Abendveranstaltungen der Aula als Erweiterung.

Verfahren
Zweiphasiger Realisierungswettbewerb nach RAW 2004
2013, 1. Preis

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