Das neue Licht-Magazin ILLUMINATOR

Author
Thomas Geuder
Published on
Nov 7, 2012

Vergangenen Mittwoch wurde in München das neue Licht-Magazin ILLUMINATOR dem breiten Publikum vorgestellt. Thomas Geuder stellte anlässlich dieses Ereignisses dem Herausgeber und Lichtdesigner Gerd Pfarré 10 Fragen über das Magazin.
Die Herausgeber: Gerd Pfarré und Frank Koschembar (Mitte und rechts). (Foto: Andreas J. Focke, München) 
Thomas Geuder: Herr Pfarré, wie kam es zu dem Projekt „ILLUMINATOR“?
Gerd Pfarré: Die Macher des ILLUMINATOR, Frank Koschembar und ich, wir sind seit 37 Jahren beste Freunde. Wir wollten Licht visuell kommunizieren – das war die Ausgangslage. Vor ungefähr zwei Jahren dachten wir, dass es ein Magazin geben sollte, in dem das Thema Licht in einer anderen Qualität präsentiert wird als bisher üblich. Der eigentlichen Bedeutung, die es für uns Menschen hat, angemessen. Wir möchten nicht belehren oder am Ende des Magazins gar die neuesten Leuchtmittel und Vorschaltgeräte vorstellen. Wir möchten aufzeigen, was Licht kann, wie es wirkt. Mit einem Fokus auf der emotionalen Erfahrung, einem scharfen Blick auf das Phänomen an sich, seine Poesie und inspirierende Kraft. All das in einer Publikation vorstellen, die schlicht unvergleichlich ist. Und wir wollen den besten Fotos (Lichtbildern) den Rahmen geben, den sie verdienen.
Der ILLUMINATOR ist auch eine Verbeugung vor den Fotografen, deren fantastische Bilder es in der Form einer Veröffentlichung oft nicht weiter als bis zur Größe einer Briefmarke schaffen. Wir sind davon überzeugt, dass der ILLUMINATOR nur als hochwertig gedrucktes Magazin die Wirkung entfalten kann, die wir uns vorstellen.
Es wurde also höchste Zeit, einen Verlag zu gründen, der sich ausschließlich einem Thema widmet, das uns alle bewegt: dem Licht. Das haben wir gemacht. Lighting Press. Der ILLUMINATOR ist unser erstes Projekt.

Was kann der ILLUMINATOR?
Die Lektüre des ILLUMINATOR gleicht eher dem Besuch einer Ausstellung, in dem man die Eindrücke in Ruhe auf sich wirken lässt. Auf 170 g Papier gedruckt wiegt er satte 1,2 kg. Er verlangt vom Leser Raum und Zeit. Keine leichte Kost. Er ist unsere Antwort auf das iPad; auf den schnellen Konsum. Er fordert den Leser heraus. Er kann durch die Reflexion des "Leselichts" den gesamten Raum, in dem er betrachtet wird, verwandeln. Das ist das, was wir wollen. Dass die Leser des ILLUMINATOR die wundervollen Wirkungen des Lichts unmittelbar erfahren und genießen können.
Das Editorial im neuen Licht-Magazin ILLUMINATOR 
Wie lief die Erstellung der ersten Ausgabe, und wie lange hat das gedauert?
Wir haben uns Zeit gelassen. Der ILLUMINATOR ist ein Herzblutprojekt und wir hatten keine Eile.
Die Themenrecherchen und die Auswahl des Bildmaterials waren sehr zeitaufwendig, unsere Ansprüche sehr hoch. Das bleibt auch so. Wir haben an der Erstausgabe 1,5 Jahre gearbeitet, neben der Arbeit in unseren Büros und neben allem, was dort täglich anfällt. Anzeigenkunden zu gewinnen war bedeutend schwieriger als wir dachten; viele waren sehr zurückhaltend und wollten sich auf ein eher unkonventionelles Projekt nicht einlassen. Inhalte und Gestaltung, all das aber lief sehr flüssig und hat großen Spaß gemacht.
Dazu muß ich allerdings auch sagen, dass wir einem für uns sehr wertvollen, eventuell etwas aus der Mode gekommenem journalistischem Grundsatz folgen: vermische niemals Inhalt mit Anzeigen. Im Klartext: Wir freuen uns über Unterstützung, unsere redaktionelle Inhalte sind jedoch nicht käuflich.

Gibt es Vorbilder für dieses Projekt?
Ja, und wir gehen offen damit um. Von 1982 -1994 wurde in Düsseldorf von Willy Moser und David Colby der „Manipulator“ produziert, ein großartiges Kunstmagazin in eben diesem fantastischen Format. Bis vor einigen Jahren hatte ich noch ein Exemplar, es ist aber leider beim letzten Umzug verloren gegangen.
Publikum bei der Launch-Party am Mittwoch, 31. Oktober 2012 in München. (Foto: Andreas J. Focke, München) 
Warum dieses außergewöhnliche Format?
The greatest magazine about light, aufgeschlagen: 100 x 70 cm. Das ist das größte Format, dass man auf einer üblichen Bogendruckmaschine drucken kann. Warum also nicht? Nur weil der Versand eine Menge Geld kostet? Nö. What we wanted is the largest-format magazine about light. Schon Moser und Colby wussten: size matters.

Wo und wie empfehlen Sie ILLUMINATOR zu lesen?
Zug, U-Bahn, Straßenbahn: eher ungünstig. Flugzeug geht gar nicht. In Ruhe zu Hause; auf einem großen Tisch, auch stehend. Den ILLUMINATOR auf dem Boden liegend, im Sofa! Definitiv nicht im Bett, es sei denn, Sie hängen unter der Decke.

Wie war die Resonanz auf der Launch-Party am 31. Oktober?
Die hätte wirklich nicht besser sein können. Viele große Augen. Besonders interessant fand ich einige Kommentare zu unserer Präsentation auf zwei großzügigen Tischen. Vielen Gästen hat es besser gefallen dort zu blättern, als das gesamte Magazin wie in einer Ausstellung an der Wand zu betrachten. Das ist genau das, was wir uns wünschen. Die Haptik unterstützt die visuelle Erfahrung. Im Internet, oder (sorry) e-magazine ist das eher Fehlanzeige. Wir sind nunmal ein P-Magazine, «P» für «PAPER».
ILLUMINATOR an der Wand während der Launch-Party. (Foto: Andreas J. Focke, München) 
Welche Themen werden in ILLUMINATOR 01 besprochen?
LED und OLED? Alles OK. Unser Titelthema rückt das Thema Nachhaltigkeit in ein zukunftsweisendes Licht. Die Biolumineszenz wird schon bald eine große Rolle spielen; in der Beleuchtung urbaner Räume, Landschaften und Gärten. Eine Stromzufuhr wird dann überflüssig. Wir zeigen atemberaubend schöne Bilder von Florian Holzherr, der James Turrell seit Jahren begleitet; von Markus Kühne, Anne-Kathrin Greiner, Markus Tollhopf, Max Keller, Phil Hart, Mark Taylor, Kokyat Choong, Tom Vack. Mit Ingo Maurer hatte ich ein sehr nettes Gespräch, das wir einfach so gedruckt haben. Mark Major hat für die Erstausgabe einen wundervollen Beitrag über Licht und Farbe verfasst. Ich denke, es wäre am Besten, wenn Sie den ILLUMINATOR einfach abonnieren, um zu erfahren, worum es hier wirklich geht. :)

Auf was dürfen wir uns in der ILLUMINATOR-Zukunft einstellen?
Der ILLUMINATOR wird Licht als Ganzes betrachten und erscheint zwei Mal jährlich. Licht in der Natur und Kultur, in der Kunst, in Architektur und Design. In der nächsten Ausgabe berichten wir ausführlich über die faszinierenden Arbeiten des Künstlers Olafur Eliasson. Und bald wird ein ILLUMINATOR über Licht und Erotik erscheinen, un einer über Schatten! Die Themenvielfalt ist unerschöpflich. Sie dürfen also gespannt sein, lieber Herr Geuder!

Wie bzw. wo kann ich den ILLUMINATOR erhalten?
Der ILLUMINATOR kann bei uns im Verlag direkt über die illuminatormagazine.com bestellt werden. In München ist das Magazin seit dem 1.11. in der Architekturbuchhandlung Werner, Türkenstraße 30, erhältlich. Schon bald wird der ILLUMINATOR über spezialisierte Distributoren in ausgesuchten Architektur- und Designbuchhandlungen ebenso angeboten wie in Museumsshops und Galerien, weltweit. Es braucht auch dort etwas Platz. Wir informieren alle, die sich für unser Projekt interessieren, regelmäßig und gerne über unsere Website und über Facebook: Illuminator Magazine.
v.l.n.r.: Peter Petz, Ingo Maurer, Gerd Pfarré, Renato Turri. (Foto: Andreas J. Focke, München) 
Impression von der Launch-Party. (Foto: Andreas J. Focke, München) 
ILLUMINATOR wird in großen Archivboxen an seine Abonnenten verschickt. (Foto: Andreas J. Focke, München) 
ILLUMINATOR
the greatest magazine about light - in nature, culture, art, architecture and design

erschienen im Verlag:
Lighting Press
Koschembar & Pfarré GbR
Schneegloeckchenstraße 45
DE-80995 München

Herausgeber/Chefredakteure:
Frank Koschembar
Gerd Pfarré

40 Seiten, 30 hauptsächlich großformatige Farbabbildungen
100 x 70 cm (aufgeschlagen)
Softcover
Deutsch, Englisch
€ 49,-
erscheint halbjährlich

www.illuminatormagazine.com
www.lightingpress.com