Evangelisches Gemeindezentrum Gerolzhofen

Traditionspflege

24. April 2013

Evangelisches Gemeindezentrum
2012

Dreimühlenstr.2
97447 Gerolzhofen

Bauherr
Evang.-Luther. Kirchengemeinde
Gerolzhofen

Architekten
Architektur Büro Jäcklein
Volkach


Bauleitung
Gerhard Schmidt

Künstler
Christian Hörl
Ruderatshofen

Tragwerksplanung
ALS Ingenieure
Würzburg

HLS
Ingenieurbüro Fischer-Hoyer
Bamberg

Elektroplanung
Ingenieurbüro Klaus Leckel
Volkach

Fotos
Stefan Meyer
Berlin/Nürnberg

Von außen teilt sich nicht mit, dass mit dem Anbau auch das Innere des Altbaus grundsätzlich neu organisiert wurde.

Von außen stellt sich die Erweiterung der kleinen evangelischen Kirche am nordwestlichen Rand der Innenstadt als eine eigenständige Erweiterung dar. Ein ansehnlicher neuer Baukörper in zeitgemäßer Architektur, eingeschossig an die Traufe der Kirche anschließend, zweigeschossig nach Norden hin, in hellem, warm-erdigen Farbton verputzt. Dass für das einzige Fenster an der Nordwand ein Erker angebracht wurde, damit vom dahinter liegenden Jugendraum nicht direkt zum Pfarrhaus und in dessen Garten geschaut werden kann, belebt die flachgedeckte Form.

An der Ostseite wurde mit neuem Belag der Bereich vor der Kirche zu einem Platz aufgewertet.

Die Hauptkirche des Ortes ist die katholische Pfarrkirche St. Maria Rosario und St. Regiswaldis des Stadtzentrums, die Erlöserkirche von 1923, das eher unscheinbare, denkmalgeschützte Gotteshaus aus Sandsteinquadern, dient der kleineren evangelischen Gemeinde. Die ist allerdings in den letzten Jahren gewachsen. Nicht zuletzt deshalb wählte der Kirchengemeinderat zwischen den vom Architekturbüro Jäcklein erarbeiteten Alternativen die aus, die vorsah, das Gemeindehaus von 1961 nicht zu sanieren, sondern durch einen Neubau zu ersetzen.

Alt und Neu gehen im glasüberdachten Foyer ineinander über – der Kirchenraum ist nun an der Nord-Süd-Achse orientiert.

Dass dieser Neubau nun der Gemeinde zu Platzgewinn verhalf, liegt an der von außen nicht sichtbaren Neuordnung im Innern. Man betritt Kirche wie Gemeindehaus von Osten. Das neue Foyer kann mehreren Räumen zugeschlagen werden, denn es lässt sich zur Kirche wie zum Mehrzwecksaal auf der Westseite öffnen. Dafür musste die Ausrichtung der Kirche um 90 Grad gedreht werden: Der Altar steht nun an der Längsseite des Gotteshauses. Wird die kleine Galerie im ersten Obergeschoss des Gemeindehauses noch bestuhlt, können 210 Menschen dem Gottesdienst folgen, heller als zuvor ist der Kirchenraum dann dank des glasüberdachten Foyers zudem. Der klugen Raumordnung, die sich nun variabel und dem Anlass entsprechend nutzen lässt, entspricht das nachdrückliche Engagement der Pfarrersleute: Um das Gemeindehaus zu finanzieren, bemühten sie sich erfolgreich, von den Mitteln des Programms „Soziale Stadt“ zu profitieren, dafür hatten sie erreicht, dass das Programmgebiet erweitert wurde. Die Stadt tat ihr Übriges und ließ den Platz vor dem Eingang neu gestalten. Dass die Kirche und Gemeindehaus nun als offenes und gasfreundliches Haus auch Versammlungsort jenseits kirchlicher Zwecke geworden sind, damit die Verwendung von Mitteln des Förderprogramms gerechtfertigt werden können, kann nur im Sinne der Kirche sein. Letztlich wird damit eine wichtige Tradition neu belebt: die der Kirche als einem Ort der sozialen Stadt.
Christian Holl

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Obergeschoss
Querschnitt. Eine Galerie im Neubau verbindet auch das Obergeschoss mit dem Altbau.

Evangelisches Gemeindezentrum
2012

Dreimühlenstr.2
97447 Gerolzhofen

Bauherr
Evang.-Luther. Kirchengemeinde
Gerolzhofen

Architekten
Architektur Büro Jäcklein
Volkach


Bauleitung
Gerhard Schmidt

Künstler
Christian Hörl
Ruderatshofen

Tragwerksplanung
ALS Ingenieure
Würzburg

HLS
Ingenieurbüro Fischer-Hoyer
Bamberg

Elektroplanung
Ingenieurbüro Klaus Leckel
Volkach

Fotos
Stefan Meyer
Berlin/Nürnberg

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