Neubau Großturnhalle Friedrich-Eugens-Gymnasium

Sport im Ensemble

3. June 2015


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Archiv «Bau der Woche»

Neubau Großturnhalle
Friedrich-Eugens-Gymnasium

2014
Silberburgstraße 86
70176 Stuttgart

Auftragsart
Gutachterverfahren

Bauherrschaft
Schulverwaltungsamt vertreten durch das Hochbauamt der Landeshauptstadt Stuttgart
Tiefbauamt der Landeshauptstadt Stuttgart
Garten- und Friedhofsamt der Landeshauptstadt Stuttgart

Architektur
Tiemann-Petri und Partner, Freie Architekten BDA
Projekt- / Bauleiter: Rainer Eltze, Thomas Heiberger
Mitarbeiter: Thomas Eing, Angelika Engert, Hyoung Jun Lim, Malte Prokopowitsch, Jutta Rieger

Fachplaner
Außenanlagen (Planung): Büro Mazarin, Ostfildern
Außenanlagen (Bauleitung): Alfred Koppen, Stuttgart
Tragwerksplanung:  Knippers-Helbig, Stuttgart
HLSE Planung: Deerns Deutschland Gmbh, Stuttgart
Schwachstrom- und Blitzschutzplanung: ENBW Regionalzentrum, Stuttgart
Bauphysik: GN.Bauphysik Stuttgart
Fachingenieure Baugrund und Geologische Beratungsgesellschaft und Schadstoffuntersuchungen: Peter Bergmann Geotechnik

Ausführende Firmen
Rohbauarbeiten: Grötz Bauunternehmung GmbH, Nürtingen
Verglasung: ALWICO Hesterberg GmbH, Crailsheim
Fassade (WDVS mit Fliesen): A+J Huss Stuck'art'eur, Stuttgart
Metalldach: S+T Fassaden GmbH, Tessin
Sportausstattung: G. Benz, Winnenden
Metallbau, Schlosser: Walther-Technik GmbH, Crimmitschau
Trockenbau: WiBau, Gerlingen
Bodenbelag Sporthalle: Wilms GmbH, Wiesentheid
Prallwände: Karl Braun Innenausbau GmbH, Haiterbach

Hersteller
WDVS mit Fliesen: Alsecco GmbH
Verglasung: Wicona
Metalldach: Bemo Systems Gmbh

Energiestandard
Primärenergiebedarf QP gemäß EnEV 2009 minus 30%
Baulicher Wärmeschutz gemäß EnEV 2009 minus 20%

Gebäudevolumen
19.500 m³

Bruttogeschossfläche
3.110 m²

Gebäudekosten
KG 300+400 brutto: 5.600.000 €

Gesamtkosten
KG 200-700 brutto: 7.500.000 €

Fotos
Albrecht Imanuel Schnabel, A-Rankweil

Das Volumen der Sporthalle schließt die Kanten des städtischen Baublocks entlang der Johannesstraße

Katinka Corts: Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Astrid Tiemann-Petri: Das Bauprogramm sah eine Großsporthalle für das Friedrich-Eugens-Gymnasium vor, nutzbar auch für Schulfeste und als Wettkampfstätte für den Vereinssport. Außerdem war ein Außenspielfeld für die Sport- und Pausennutzung der Schule zu planen, das in der schulfreien Zeit dem gesamten Stadtquartier zur Verfügung steht. Hinzu kam eine Quartiersgarage, die den Höhenunterschied des Geländes ausnutzen sollte. Die Vielzahl der Funktionen erforderte einen sparsamen und disziplinierten Umgang mit der knappen Grundstücksfläche und führte zu einer starken Verdichtung und Überlagerung aller Funktionen.

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Wir wollten dem Friedrich-Eugens-Gymnasiums durch den Neubau der Sporthalle zusätzliche Präsenz in der Johannesstraße verschaffen. Der Eingang und das Foyer der Sporthalle bilden zusammen mit der Pausenhalle eine Passage zum Schulgebäude. Dieser Weg wird begleitet durch große, orangefarbene Buchstaben – FRIEDRICH EUGEN – ein Name mit «tragender» Funktion, der auf die lange Tradition des Gymnasiums hinweist.

Gliederung und Materialität des Neubaus nehmen Rücksicht auf das denkmalgeschützte Schulgebäude

Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?
Die Johannesstraße ist von einer strengen Blockrandbebauung mit gründerzeitlichen Wohnhäusern geprägt. Wir haben deshalb Sporthalle und Außensportfeld mit einem hohen Ballfanggitter zu einem Volumen verbunden und ruhig auf die Baulinien an die Quartiersecke gesetzt. Zur Gliederung wurden Dachhauben aufgesetzt, die an die Erker von Wohnhäusern erinnern. Durch die kleinmaßstäbliche und changierende Fliesenstruktur der Fassade kommt ein weiteres Gliederungselement hinzu. Die Fliesenfassade stellt gleichzeitig die Verbindung zum bestehenden Schulgebäude her, einem denkmalgeschützten Schulbau der 1950-er Jahre mit sichtbarer Tragstruktur und Keramikbekleidung.

Dachhauben überspannen das Raumvolumen, in das die Empore eingestellt ist, und spenden gleichmäßiges Tageslicht

Inwiefern hat die Bauherrschaft den Entwurf beeinflusst?
Der Schule war wichtig, in der Sporthalle eine gute Tageslicht-Ausleuchtung zu erhalten, jedoch Einblicke aus den umgebenden Straßenräumen zu vermeiden. Deshalb wurde die Halle mit Lichthauben überspannt, durch die gleichmäßiges Nordlicht einfällt. Die wenigen Öffnungen markieren die Eingänge und das Foyer. Für den Basketball-Betrieb sollte ein Sportboden mit einem Holzbelag eingesetzt werden. Wir haben dieses Thema weitergeführt und auch Prallwände aus Eichenholz eingesetzt, die sich als Ausbau-Schale vor die tragenden Wände aus hellem Sichtbeton legen. So bleiben alle baulichen Elemente gut erkennbar: der Betonkörper, die Dachhauben und die Empore, die als klar ablesbares Volumen in die Halle eingestellt ist.

Wie hat sich das Projekt vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk verändert?
Nach dem Gutachterverfahren im Jahr 2006 sind viele Jahre bis zur Fertigstellung 2014 vergangen. In diesem Zeitraum war viel Engagement notwendig, das formale Konzept mit dem immer engeren Kostenrahmen zu vereinbaren. Das Gesamtensemble wäre auch unvollständig geblieben, hätte nicht das Friedrich-Eugens-Gymnasium mit einem Schülerlauf Spenden für die Realisierung der Pausenhalle gesammelt.

FRIEDRICH EUGEN – tragende Lettern weisen auf die lange Tradition des Friedrich-Eugens-Gymnasiums hin

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
Das Projekt leistet einen zeitgemäßen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit: Räume werden flexibel genutzt, Funktionen überlagert und verdichtet. Dies mit dem Ziel einer möglichst effektiven Nutzung der wertvollen Flächen dieses innerstädtischen Quartiers ist ein Beitrag zum flächenschonenden Bauen.

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss mit Empore
Schnitt


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Neubau Großturnhalle
Friedrich-Eugens-Gymnasium

2014
Silberburgstraße 86
70176 Stuttgart

Auftragsart
Gutachterverfahren

Bauherrschaft
Schulverwaltungsamt vertreten durch das Hochbauamt der Landeshauptstadt Stuttgart
Tiefbauamt der Landeshauptstadt Stuttgart
Garten- und Friedhofsamt der Landeshauptstadt Stuttgart

Architektur
Tiemann-Petri und Partner, Freie Architekten BDA
Projekt- / Bauleiter: Rainer Eltze, Thomas Heiberger
Mitarbeiter: Thomas Eing, Angelika Engert, Hyoung Jun Lim, Malte Prokopowitsch, Jutta Rieger

Fachplaner
Außenanlagen (Planung): Büro Mazarin, Ostfildern
Außenanlagen (Bauleitung): Alfred Koppen, Stuttgart
Tragwerksplanung:  Knippers-Helbig, Stuttgart
HLSE Planung: Deerns Deutschland Gmbh, Stuttgart
Schwachstrom- und Blitzschutzplanung: ENBW Regionalzentrum, Stuttgart
Bauphysik: GN.Bauphysik Stuttgart
Fachingenieure Baugrund und Geologische Beratungsgesellschaft und Schadstoffuntersuchungen: Peter Bergmann Geotechnik

Ausführende Firmen
Rohbauarbeiten: Grötz Bauunternehmung GmbH, Nürtingen
Verglasung: ALWICO Hesterberg GmbH, Crailsheim
Fassade (WDVS mit Fliesen): A+J Huss Stuck'art'eur, Stuttgart
Metalldach: S+T Fassaden GmbH, Tessin
Sportausstattung: G. Benz, Winnenden
Metallbau, Schlosser: Walther-Technik GmbH, Crimmitschau
Trockenbau: WiBau, Gerlingen
Bodenbelag Sporthalle: Wilms GmbH, Wiesentheid
Prallwände: Karl Braun Innenausbau GmbH, Haiterbach

Hersteller
WDVS mit Fliesen: Alsecco GmbH
Verglasung: Wicona
Metalldach: Bemo Systems Gmbh

Energiestandard
Primärenergiebedarf QP gemäß EnEV 2009 minus 30%
Baulicher Wärmeschutz gemäß EnEV 2009 minus 20%

Gebäudevolumen
19.500 m³

Bruttogeschossfläche
3.110 m²

Gebäudekosten
KG 300+400 brutto: 5.600.000 €

Gesamtkosten
KG 200-700 brutto: 7.500.000 €

Fotos
Albrecht Imanuel Schnabel, A-Rankweil

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