Neues Leben im Denkmal

Inhalt des Konzepts ist der sensible Umgang mit dem Ensemble und seinem authentischen Charakter in allen gestalterischen und baulichen Maßnahmen und dem geplanten Nutzungskonzept. Das altehrwürdige Gut Kaltenbrunn soll in seiner ursprünglichen Struktur erhalten bleiben und durch seine neue, nachhaltige Nutzung die Region rund um den Tegernsee bereichern, zum Beispiel mit Gastronomie und Biergarten, einem Hofladen mit Produkten aus der Region sowie verschiedenen Veranstaltungsräumen. Über eine neu angelegte Promenade gelangt man in den bestehenden Vierseithof. Von dem im zweiten Bauabschnitt neu angelegten bespielbaren Innenhof aus werden sämtliche Nutzungen der einzelnen Gebäudeteile zugänglich gemacht. Der Königsbau ist nun in seiner Nutzung als Gaststätte wiederbelebt: mit Gasträumen, die sich zum Tegernsee hin öffnen und einem neu gestalteten Außenbereich mit Biergarten und Terrasse sowie neuem Salettl (Anm.d.Red.: Salettl kommt vom italienischen Wort saletta und meint ein kleines, offenes Gartenhaus). Der Selbstbedien-Biergarten auf drei unterschiedlichen Ebenen rundet die Neu- und Umgestaltung des Außenraums ab.

Das Leitthema bei diesem Bauvorhaben ist das harmonische Zusammenspiel zwischen Neu und Alt.: Wir schaffen einen Kontrast zwischen den Zeitschichten, ohne dass sie sich  konkurrieren.

Das Salettl als Neubau ist in seiner Größe und Anmut gegenüber dem Bestandsgebäude reduziert und mit dem natürlich alternden Werkstoff Holz verkleidet. Dadurch wurde ein intimer, geschützter Innenhof für den Gastronomiebereich geschaffen. Alle Eingriffe in den Bestand sind klar ablesbar und behutsam in das Gelände integriert – wie der Neubau des Selbstbedienbiergartens, der das Terrain durch drei Terrassen und die damit verbundenen Höhenunterschiede gliedert und das Gelände dadurch – im wahrsten Sinne – vielschichtiger gestaltet.

Das gesamtheitliche Konzept von Andreas Beier Architektenteam und Manuel Benjamin Schachtner Architektur wurde von den Bauherrn gestalterisch mitgetragen und realisiert. Das architektonische Gesamtkonzept wurde im Wesentlichen beibehalten, jedoch wurde seitens des Pächters ein externer Designer mit der Planung und Umsetzung der Innenraumgestaltung sowie der Möblierung des Biergartenbereichs beauftragt.

Bestandsgebäude Königsbau: Verwendung von Bestandsmaterialien wie Holz / Klosterputz
Neubau Salettl: Schwarz pigmentierte Sichtbetondecke (Holzmaserung der Schalungsbretter sichtbar) | Integration von nachhaltiger Lichttechnik | Offene Glasfassade zum See hin (massive Eichenfenster mit Structural Glazing) | Holzböden und Klosterputz | Holz-Massivtüren / Panoramafenster
Außenfassade: Metallfassade einem Farbton ähnlich altem patinierten Kupfer, mit darüber laufenden naturbelassenen Holzlamellen
Biergartenterrassen Stützwand: Sichtbetonwand leicht pigmentiert, unterer Bereich gespitzt, oberer Bereich gestockt, Spalierobst