Johanneum

Feiner Studienort

21. August 2013

Johanneum
2012

Brunsstraße 19
72074 Tübingen

Bauherr
Diözese Rottenburg-Stuttgart
Rottenburg a. N

Architekten
Patzner Architekten
Stuttgart

Projektleiter
Olaf Kiel
Bettina Klinge

Tragwerksplanung
Wulle Lichti  Walz

Haustechnik HLS
IWP Ingenieurleistungen

Elektrotechnik
Raible und Partner

Freianlagen
DIE SQUAD GmbH

Brandschutz
Ingenieurbüro Nolte

Ziegelfassade
Ziegelei Hebrok

Bruttogeschossfläche
3.264 m²

Baukosten
4.700.000 € ohne NK

Fotografie
Stefan Hohloch

Die leicht changierende Klinkerfassade, die Sichtbetonfaschen und die dunklen Fensterrahmen verleihen den Neubauten eine gewisse Noblesse.

Zurückhaltend in Formen, Farben und Materialien – so lassen sich die drei Neubauten des Johanneums in Tübingen am besten beschreiben. Die Architekten zollten damit der benachbarten Villa, die in dem großen Park um 1900 im Stil der Neorenaissance erbaut und nun renoviert wurde, Respekt. Sie bleibt mit ihren Erkern und dem verspielten Giebel der optische Mittelpunkt des Ensembles. Die neuen Kuben machen dagegen durch hochwertige Materialien, durchdachte Details und ihre Anordnung auf sich aufmerksam.

Die Attika der drei Neubauten ist den Architekten besonders gut gelungen. Die vorgehängte Klinkerfassade zieht sich hoch bis zum Dachrand, kein Blech stört das klare Erscheinungsbild.

Dass der kleine Campus derart überzeugen kann, liegt zuallererst an den städtebaulichen Überlegungen, mit denen Patzner Architekten sich auch im Wettbewerb von den Mitbewerbern unterschieden hatten. Anstatt das umfangreiche Raumprogramm mit Studentinnenwohnheim, Seminar- und Veranstaltungsräumen sowie einer Kapelle in ein Gebäude zu packen, entschieden sie sich für drei mittelgroße Kuben, die sie um einen Platz herum gruppierten und an der vierten Seite die Villa in das Gesamtkonzept einbanden. Die Maßstäblichkeit bleibt dadurch gewahrt und der entstandene Hof kann von den Studenten als Aufenthaltsbereich genutzt werden.
Auch die Grundrisse der drei Baukörper sind so angelegt, dass sie den Bezug zu dieser räumlichen Mitte herstellen. Beim Seminar- und beim Wohngebäude öffnen sich der Veranstaltungs- und der Aufenthaltsraum über großzügige Fensterflächen zum Platz. Die beiden Eingänge orientieren sich ebenfalls dorthin. Die Kapelle als eher introvertierten Raum betritt man dagegen nicht direkt über die Platz-, die Südostfassade, sondern über die daran anschließende Südwestfassade. Dadurch erkennt man zum einen ihre Sonderstellung, zum anderen betreten Gläubige und Besucher sie damit auch auf der Seite, die dem im Osten angeordneten Altar gegenüber liegt.

Zurückhaltung in den Bauten und mit den Symbolen: Das einzige Kreuz, das man in und an der Kapelle findet, ist als Relief in die Fassade integriert.

Auf diesen richtet sich das Augenmerk, denn die innenräumlich dominierenden, seidenmatt schimmernden Sichtbetonoberflächen und die sechs Bänke aus massivem Holz treten dezent in den Hintergrund. Der kunstvoll gestaltete Sockel für das ewige Licht und das relativ dunkle Altarbild sind dagegen deutlich sichtbar. Das Tageslicht des langen, schmalen Oberlichts bringt die goldenen und roten Flächen des Bildes regelrecht zum Leuchten.
Die Innenräume der beiden anderen Gebäude sind noch zurückhaltender gestaltet. Weiße Wände und Decken sind kombiniert mit anthrazitfarbenen Natursteinböden in den Fluren, Parkett in den Zimmern und dunkelbraunen Fensterrahmen. Nur die dunkelroten Polster in den Sitznischen und einige rote Stühle setzen farbige Akzente. Aus all diesen Entscheidungen der Architekten resultiert eine Qualität, die man sich in unseren Städten öfter wünschen würde.
Simone Hübener

Die Gebäude halten innen, was sie außen bereits versprechen: Qualität bis ins Detail. Das Geländer und der Handlauf sind dafür nur zwei Beispiele.
Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Grundriss 2. Obergeschoss
Grundriss 3. Obergeschoss

Johanneum
2012

Brunsstraße 19
72074 Tübingen

Bauherr
Diözese Rottenburg-Stuttgart
Rottenburg a. N

Architekten
Patzner Architekten
Stuttgart

Projektleiter
Olaf Kiel
Bettina Klinge

Tragwerksplanung
Wulle Lichti  Walz

Haustechnik HLS
IWP Ingenieurleistungen

Elektrotechnik
Raible und Partner

Freianlagen
DIE SQUAD GmbH

Brandschutz
Ingenieurbüro Nolte

Ziegelfassade
Ziegelei Hebrok

Bruttogeschossfläche
3.264 m²

Baukosten
4.700.000 € ohne NK

Fotografie
Stefan Hohloch

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