Tchoban Foundation | Museum für Architekturzeichnung

Disegno

28. August 2013

Tchoban Foundation
Museum für Architekturzeichnung
2013

Christinenstraße 18a
10119 Berlin

Bauherr
Tchoban Foundation
Berlin

Architekten
SPEECH Tchoban & Kuznetsov
Sergei Tchoban, Sergey Kuznetsov
Moskau

Bauplanung und -leitung
nps tchoban voss GmbH & Co. KG
Berlin

Projektleiter
Philipp Bauer
Ulrike Graefenhain

Mitarbeiter
Nadja Fedorova
Katja Fuks
Ulrike Graefenhain
Dirk Kollendt

Tragwerksplanung
Ingenieurbüro PPW
Berlin

Haustechnik
Planungsbüro Thye
Berlin

Fassade
MBM Konstruktionen GmbH
Möckmühl

Grafikkonzept Fassade
Heimann und Schwantes
Berlin

Fassadenberatung Entwurf
Priedemann Fassadenberatung GmbH
Berlin

Sichtbeton
BSS Beton System-Schalungsbau GmbH
Berlin

Lichtplanung
Kardorff Ingenieure
Berlin

Dach- und Terrassenabdichtung
Torsten Süßer GmbH
Berlin

Konservatorische Beratung
Dr. Eva-Maria Barkhofen
Berlin

Aufzug
Tepper Aufzuganlagen GmbH
Berlin

Schlosserarbeiten
Wilking Metallbau GmbH
Berlin

Beschläge
Messing Zawadski
Berlin

Tischlerarbeiten
Tischlerei Hollenbach
Berlin

Hofgestaltung
atelier 8 landschaftsarchitekten
Berlin

Bruttogeschossfläche
498 m²

Baukosten
k. A.

Fotografien (von oben)
Roland Halbe (1, 4, 5)
Ursula Baus (2)
Patricia Parine (3)

Gestapelt am Entree zum Pfefferberggelände: das Architekturmuseum der Tchoban-Stiftung.

Als Kristin Feireiss ihre Galerie Aedes 1980 in der Grolmannstraße gründete, deutete das Wort „Digitalisierung“, sofern man es überhaupt im Munde führte, noch in eine sehr ferne Zukunft. Inzwischen wissen viele Architekturstudenten kaum noch etwas mit Stift und Papier anzufangen. Aedes zeigte damals Ideen, die in handgezeichneten Skizzen erstmals kommunizierbar waren und Gesprächsstoff boten. Mittlerweile ist Aedes am Pfefferberg in Berlin Prenzlauer Berg gelandet und zieht dort architektur- und designorientierte Menschen und Institutionen nach sich.

Die Linie prägt in ihrer Gestaltungskraft in repetativen Zeichnungsmotiven die Fassaden – im EG sind Fenster ins Muster integriert.

Am Zugang zum Pfefferberggelände an der Christinenstraße bot sich nun auf einem 120 Quadratmeter kleinen Eckzipfel für Sergei Tchoban, den begeistert zeichnenden und sammelnden Architekten, die Gelegenheit, ein Ausstellungsgebäude für sehenswerte Sammlungsstücke zu bauen. Mit einem Aufzug, einem Treppenhaus und einem Ausstellungsraum pro Geschoss ist ihm ein charmantes, räumlich kleines, aber inhaltlich wichtiges Museum gelungen. Natürlich irritieren im öffentlichen Raum die verdreht gestapelten Kisten, weil man sich gleich fragt: Musste das sein? Näher dran, macht eine Reliefierung der cremefarbenen Betonfassade neugierig, die wie ein Linolschnitt nach einer Zeichnungsvorlage aussieht – und bautechnisch mit einer computertechnisch hergestellten Kunststoffmatrize für den Beton zustande kam.

Zur Eröffnung wird der Piranesi-Zyklus „Paestum“ aus dem Londoner Saone's Museum gezeigt.

Die äußere Kubatur des Gebäude erzählt allerdings recht genau, was sich innen abspielt: Im Erdgeschoss etwas Tageslicht, an der Seite zur Nachbarbebauung der Zugang und die Erschließung – und darüber mit etwas unterschiedlichen räumlichen Akzenten die tageslichtlosen Kammern für die Zeichnungen auf Papier oder Pergament, die vieles, aber kein Tageslicht vertragen. Im dritten Obergeschoss wird gelagert und archiviert, und ganz oben, in einem querliegenden Bauteil mit Glasfassade und -brüstung, trifft man sich in kleinen Kreisen zu besonderen Gelegenheiten.

Im Eingangsbereich: fast klösterliche Ruhe mit Blick auf Bücheregale und Lineamentum in Holz.

Der Eingang ist von der Straße hinter die Fassade eingerückt und bietet in der Zugangsgsachse Einblicke ins gläserne Treppenhaus. Linkerhand, hinter Holzvertäfelung, geht es hinein ins Erdgeschoss, in dem dunkles Holzfurnier rundum in eine sehr introvertierte Stimmung versetzt. In den darüber liegenden, fensterlosen Ausstellungsräumen kann die Aufmerksamkeit nur den Exponaten gelten – so muss es sein. Man ist dankbar, in ein Museum zu kommen, das nicht mit Bildschirmen unterhält oder dauernd mit Ausblicken ablenkt. Hier erhielt die Architektur(Hand-)zeichnung ein Refugium, das hoffentlich auch von Computerfreaks besucht werden wird.
Ursula Baus

Schwarzplan
EG
1. OG
2. OG
3. OG
Schnitt
Ausstellungsraum

Tchoban Foundation
Museum für Architekturzeichnung
2013

Christinenstraße 18a
10119 Berlin

Bauherr
Tchoban Foundation
Berlin

Architekten
SPEECH Tchoban & Kuznetsov
Sergei Tchoban, Sergey Kuznetsov
Moskau

Bauplanung und -leitung
nps tchoban voss GmbH & Co. KG
Berlin

Projektleiter
Philipp Bauer
Ulrike Graefenhain

Mitarbeiter
Nadja Fedorova
Katja Fuks
Ulrike Graefenhain
Dirk Kollendt

Tragwerksplanung
Ingenieurbüro PPW
Berlin

Haustechnik
Planungsbüro Thye
Berlin

Fassade
MBM Konstruktionen GmbH
Möckmühl

Grafikkonzept Fassade
Heimann und Schwantes
Berlin

Fassadenberatung Entwurf
Priedemann Fassadenberatung GmbH
Berlin

Sichtbeton
BSS Beton System-Schalungsbau GmbH
Berlin

Lichtplanung
Kardorff Ingenieure
Berlin

Dach- und Terrassenabdichtung
Torsten Süßer GmbH
Berlin

Konservatorische Beratung
Dr. Eva-Maria Barkhofen
Berlin

Aufzug
Tepper Aufzuganlagen GmbH
Berlin

Schlosserarbeiten
Wilking Metallbau GmbH
Berlin

Beschläge
Messing Zawadski
Berlin

Tischlerarbeiten
Tischlerei Hollenbach
Berlin

Hofgestaltung
atelier 8 landschaftsarchitekten
Berlin

Bruttogeschossfläche
498 m²

Baukosten
k. A.

Fotografien (von oben)
Roland Halbe (1, 4, 5)
Ursula Baus (2)
Patricia Parine (3)

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