Von der Pfeiffergasse an die Biennale

Inge Beckel
31. May 2016
Die Plakate, die Menschen aus der Pfeiffergasse zeigen, können mitgenommen werden. (Bild: Paul Kranzler)

Auf großen Plakaten in Weltformat lernt man beispielsweise die 38-jährige Rokhsana Jusufzai aus Afghanistan kennen, die zusammen mit Khawari, 19, und deren Mann geflohen ist. Oder Amini Sarajodin, 59jährig. Er lebt mit seiner siebenköpfigen Familie in einem Raum im fünften Geschoss an der Pfeiffergasse, Wien XV. Dort oben ists relativ hell und ruhig. Auf den Plakaten gezeigt werden auch Gegenstände – etwa ein auf der Flucht im Mittelmeer zerbrochenes Smartphone – und Situationen, in diesen diese Menschen heute leben.
 
Die für Österreich verantwortliche Elke Delugan-Meissl hat bewusst die Menschen ins Zentrum ihres Beitrags Places for People / Orte für Menschen gesetzt – und nicht die Räume. Gleichzeitig gelingt es selbstverständlich nur mit diesen Räumen, den Flüchtlingen menschenwürdige temporäre Bleiben bieten zu können. So waren im Vorfeld drei Teams beauftragt worden, jeweils in Zusammenarbeit mit NGOs, die Adaptierung von leer stehenden Immobilien für die temporäre Unterbringung von Menschen in laufenden Asylverfahren zu planen und zu betreuen. Gemäss den eigenen Vorgaben der Veranwortlichen war es das Ziel, die Zuständigkeit der Architektur für soziale Belange einem Reality-Check zu unterziehen – und die Ergebnisse in Venedig zu präsentieren.

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