Tassen und Gläser in Zaha Hadids Namen

Manuel Pestalozzi
14. September 2016
(Bild: www.tomorrowpr.co.uk)

Dass Architektinnen und Architekten Sitzmöbel, Tische, Türfallen oder Leuchten entwerfen, ist bekannt und erfreulich. Zaha Hadid versuchte sich auch erfolgreich als Designerin von Schmuck. Und sie hatte offenbar ein entspanntes Verhältnis zum Gebrauch ihres Namens für Objekte, die mit ihrem Werk schwer in Verbindung zu bringen sind. Anders lassen sich die banal wirkenden Gefäße nicht erklären, die gemäß einem Presseversand zur Zaha Hadid Collection gehören.

Die kürzlich verstorbene Baukünstlerin habe das Zaha Hadid-Label für Geschenkartikel und dekorative Accessoires geschaffen, heißt es in der Mitteilung. Die Collection 2016 sei noch durch sie selbst früher in diesem Jahr entwickelt worden. Sie stelle eine «Reinterpretation der Beziehungen, die quer durch ihr Werk inhärent sind» dar. Nach der Präsentation der Gläser und Tassen sollen diese in ausgewählten Verkaufsstellen erhältlich sein. Leider wirken sie wie billige Souvenir-Artikel aus einem Museumsshop, konventionelle Ware, die mit der Wiedergabe einer Hadid-Skizze versehen ist.

Anscheinend will man es nicht bei der Collection 2016 belassen. Gemäß der Mitteilung will Zaha Hadids zurückgebliebenes Team die von ihr begonnene Arbeit fortsetzen, für künftige «Iterationen» ihres Signature Labels. Ihr Andenken hätte das nicht nötig.

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