Sechs auf einen Streich

Modulbau-Kindertagesstätten in Frankfurt eingeweiht

Carsten Sauerbrei
13. September 2016
Materialvielfalt und eine abwechslungsreiche Gliederung kennzeichnen den Baukörper (Bild: Frank Heinen)

Betreuungsplätze für Kleinkinder sind in vielen deutschen Großstädten immer noch Mangelware, so auch in Frankfurt. Dort gelang es nun, mit den finanziell üblichen Mitteln für vier Gebäude sechs Kindertagesstätten zu bauen und damit das Betreuungsangebot preiswert auszuweiten. Anfang September wurde bereits die dritte Kita aus dem Büro von Ferdinand Heide im Auftrag der Stadt Frankfurt nach nur einem Jahr Bauzeit eingeweiht. Drei weitere folgen in Kürze.

Materialvielfalt und abwechslungsreiche Gliederung
Die attraktive Gestaltung sieht man den Gebäuden schon auf den ersten Blick an. Eine komplett verglaste, hölzerne Pfosten-Riegel–Fassade verbindet das zweigeschossige Gebäude mit dem Außenraum. Die Holzschalung an den Gebäudeseiten erzeugt einen reizvollen Kontrast zum weiß verputzten Dachabschluss und dem grauen, metallenen Balkongeländer. Klar und dennoch abwechslungsreich gliedern die kräftige Attika, der weite Dachüberstand und der markant horizontal ausgerichtete Balkon den Baukörper. Geringere Kosten als üblich trotz gelungener Gestaltung erreichten die Architekten durch den hohen Grad der Vorfertigung, die dadurch kürzeren Bauzeiten sowie die mehrmalige Verwendung eines Entwurfs.

Zwischen den Gruppen- und Nebenräumen liegt das großzügig verglaste Foyer (Bild: Frank Heinen)

Raummodule in Holzständerbauweise
Eine Kindertagesstätte besteht jeweils aus zwei Gebäudeteilen, den aneinandergereihten Raummodulen der Gruppen- und Nebenräume. Diese werden durch das dazwischenliegende, großzügig verglaste Foyer, das als zusätzlicher Aufenthaltsraum genutzt wird, verbunden. Der zum Außenraum ausgerichtete Gebäudeteil nimmt die Gruppenräume mit je einem Spiel- und Ruheraum sowie Kinder-WC pro Modul auf. Der gegenüberliegende Gebäudeteil besteht aus den Nebenraummodulen mit jeweils einem Küchen-, Haustechnik-, Geräte- und Verwaltungsraum sowie Personal-WC pro Modul. Die Konstruktion basiert oberhalb der Stahlbetonbodenplatte auf einer weitgehend vorgefertigten Holzständerbauweise mit Holzbalkendecken. Die Frankfurter Kitas zeigen überzeugend, wie sowohl hohe Architekturqualität als auch günstige Baukosten erreicht werden können.

Die Grundmodule Neben-/Gruppenraum bilden aneinandergereiht zwei, über das Foyer miteinander verbundene Gebäudeteile (Bild: Ferdinand Heide Architekt BDA)

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