Making Heimat

Thomas Geuder
9. March 2016
Berlin Award 2016 – Heimat in der Fremde (Bild: Alexander Palm / Getty Images / Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt)

Vor welchen Herausforderungen stehen die Städte, in denen die Flüchtlinge und Migranten ankommen? Wo in Deutschland befinden sich bevorzugte «Ankunftsstädte»? Wie werden aus den Neuankömmlingen gesellschaftlich integrierte Bürger? Und welchen Beitrag können Architektur und Städtebau in diesem Prozess leisten? Ausgehend von diesen Fragen entwickelt derzeit das Team des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt am Main den mit Spannung erwarteten Deutschen Beitrag für die diesjährige, 15. Architekturbiennale in Venedig (28. Mai bis 27. November 2016), mit dem wunderbaren Titel: MAKING HEIMAT – Germany, Arrival Country. 

Freilich, auch wenn das Flüchtlingsthema zurzeit politisch hochaktuell ist, geht es bei diesem Vorhaben eher um das, was mit denen, die in Deutschland bleiben werden, passieren soll und wird. Denn Ghettos und Parallelgesellschaften nach amerikanischem Vorbild etwa möchte hierzulande niemand haben. Es geht also nichts vorbei an einer Integration der Menschen, die vor Angst und Krieg flüchten mussten und hier Frieden und eine neue Heimat suchen. Höchste Zeit also, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.

So sucht nicht nur das DAM-Team auf der Architekturbiennale nach Antworten, sondern auch die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Per Wettbewerb sollen Projekten gefunden werden, die eine neue Heimat für die Heimatlosen herstellen. «Berlin Award 2016 - Heimat in der Fremde» nennt sich das Vorhaben, eingereicht werden können realisierbare und/oder realisierte Projekte, die zur Unterbringung von Flüchtlingen dienen und die deren Lebensqualität zu verbessern suchen. Projekte, die sich stadträumlich einbinden lassen und die Vernetzung in den urbanen Kontext fördern. 

Einreichungsfrist ist der 28. April 2016, die Jurysitzung findet am 31. Mai statt. Ein besonderes Schmankerl: Das DAM-Team wird einige Projektbeiträge auswählen und in die Refugee Housing Datenbank auf www.makingheimat.de sowie in die Materialsammlung für den Deutschen Pavillon aufnehmen. Mitmachen lohnt sich also!

Mehr Infos zum Wettbewerb unter: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/baukultur/berlin-award/

Die honorig besetzte Jury lässt auf gute Ergebnisse hoffen:
Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin Berlin
Oliver Elser, DAM- und Biennale-Kurator, Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt a.M.
Donatella Fioretti, Architektin, Berlin
Jörg Friedrich, Architekt Hamburg / Hannover
Dr. Philipp Misselwitz, Architekt, Berlin

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